Landesfeuerwehrschule 2025: Aufbruch in neue Lernwelten

Die Feuerwehr als größte Einsatzorganisation, getragen von 429 „Filialen“ mit jeweils eigener, örtlicher Identität und Kultur, erlebt ungebrochenen Zuspruch. Gottseidank.

Wir haben uns deshalb in letzter Zeit intensiv mit vielen Kameradinnen und -kameraden, Jugendmitgliedern, Führungskräften, Bildungsexperten sowie den Bezirksfeuerwehrkommandanten unterhalten, um die Kärntner Feuerwehren in Hinkunft noch besser unterstützen zu können. Diese Seite informiert über alle Bewerggründe, Hintergründe und Chancen.

Ergänzend zur Übersicht auf dieser Seite haben die Hinterfgründe und Informationen dazu in dieser Präsentation zusammengefasst.

Erweiterung der Kapazitäten

Der Zuspruch zur Feuerwehr, vor allem aber auch der erfolgreiche Weg der Feuerwehrjugend führen dazu, dass erhöhte Kapazitäten für die Grundausbildung, an der Landesfeuerwehrschule konkret für die „Erweiterte Grundausbildung“ (EGA) notwendig sind. Deshalb wird das Angebot der EGA ab dem Jahr 2025 von derzeit 13 auf 20 Lehrveranstaltungen ausgeweitet, sodass fast 1.000 Kameradinnen und Kameraden jährlich ihre Truppführer-Ausbildung abschließen können. 

Weiterführend werden u. a. die Atemschutzlehrgänge, welche zum Erwerb der Grundqualifikation zur Ausführung eines Innenangriffs dienen, von derzeit 7 auf zumindest 9 Lehrveranstaltungen ausgebaut.

Übersichtliche und einfache Lernpfade

Das Angebot, vor allem zur Fortbildung oder zum Update, wurde in den letzten Jahren auf- und ausgebaut. Parallel dazu konnten Übungs- und Trainingsanlagen, z. B. für die Heißausbildung entwickelt und erweitert werden. Die sich daraus ergebenden Lernpfade werden auf Wunsch etlicher Feuerwehren – ohne jeglichen Qualitätsverlust – vereinheitlicht und teilweise verschlankt. Die in den nachstehenden Tabellen unter „Gleichwertigkeit vor 2025“ dargestellten Ausführungen dokumentieren ebendiese Gleichwertigkeit zu den ab 2025 veränderten/zusammengeführten Kursen (Veränderungen sind in grün hervorgehoben). Alle anderen, hier nich angeführten Lehrveranstaltungen (oder -pfade), verbleiben unverändert.

 

Das Grundprinzip sieht drei Ebenen vor (gilt für alle Lernpfade):

Basisausbildung

umfassende Lehrveranstaltung zum Erwerb der Grundqualifikationen zur Ausübung einer Funktion (Einsatzbefähigung)

Fortbildung

aufbauend – empfohlen, aber optional; zur Festigung bzw. zum Update (für alle, kann wiederholt werden)

Training

aufbauend; zur Perfektionierung (für sehr erfahrene und im jeweiligen Bereich engagierte Feuerwehrmitglieder).

Auf dieser Stufe werden Einsätze in der Landesfeuerwehrschule, gemeinsam mit anderen Einsatzorganisationen abgearbeitet und analysiert (z. B. für Multiplikatoren/Experten in den Feuerwehren).

 

Lernpfad "Atemschutz"

In Zukunft wird es ein Fortbildungsmodul (Fortbildung „Atemschutz“) geben, das Übungen in den gas- und echtbefeuerten Trainingsanlagen (auch Brandcontainer) zum Inhalt haben wird, Wissensupdates (Neuerungen) inkludiert. Demnach werden das aktuelle Modul „Atemschutz-Innenangriff“ und das Modul „Hot-Fire-Training“ in eine kompakte, praxisorientierte Fortbildung zusammengeführt.

 

Basisausbildung

Fortbildung

Training

Ab 2025

Atemschutzlehrgang (4 d)

Fortbildung „Atemschutz“ (1 d)

Einsatztraining "Atemschutz" (1 d)

Gleichwertigkeit

vor 2025

Atemschutzlehrgang (4 d)

Modul „Atemschutz-Innenangriff“ (1 d)

Einsatztraining „Atemschutz“ (1 d)


Lernpfad "Technische Rettung"

Bei allen Lehrveranstaltungen dieses Lernpfades werden die Aspekte einer technischen Rettung aus PKW, LKW und Bussen behandelt (inkl. Fahrzeug- und Antriebstechnologien). Dadurch wird jedes interessierte Feuerwehrmitglied über die neue und zweitägige Lehrveranstaltung „Basislehrgang Technische Rettung“ auf die breite Palette dieser Einsätze vorbereitet. Das bisherige Modul „Erweiterte Technische Hilfeleistung“ wird in die Fortbildung „Technische Rettung“ übergeführt.

 

Basisausbildung

Fortbildung

Training

Ab 2025

Lehrgang „Technische Rettung (VU)“ (2 d)

Fortbildung „Technische Rettung“ (1 d)

Einsatztraining „Technische Rettung“ (1 d)

Gleichwertigkeit

vor 2025

Hydr. Rettungsgerätelehrgang PKW (1 d)

Modul „Erweiterte Technische Hilfeleistung“ (1 d)

Einsatztraining „Technische Rettung“ (1 d)


Lernpfad "Einsatzführung"

Um unseren Kameradinnen und Kameraden die bestmögliche Vorbereitung auf die „Führung der Gruppe“ zukommen zu lassen und um das ehrenamtliche „Urlaubskonto“ entlasten, wird diese Lehrveranstaltung künftig in der Dauer von drei Tagen angeboten und die Kapazitäten erhöht. Die Einstiegsvoraussetzung ist das erfolgreich absolvierte Online-Modul „Grundlagen der Führung“.

In Anlehnung an die in Österreich getroffene Festlegung, wird der Zugskommandanten- und der Einsatzleiterlehrgang ab 2025 zu einer Lehrveranstaltung „Führen II – Einsatzleiterlehrgang“ in der Dauer von drei Tagen zusammengeführt. Die Inhalte werden auf Führungs- und Leitungsaufgaben fokussieren. Bereits bestehende Ergänzungsangebote, wie z. B. das Modul „Einsatzvorbereitung“, Führungsunterstützung oder „Mentales Training“ machen diese Zusammenführung möglich.

 

Basisausbildung

Fortbildung

Training

Ab 2025

Führen I –
Gruppenkommandanten-Lehrgang (3 d)

Führen II – Einsatzleiterlehrgang (3 d)

Führungstraining (1 d)

Gleichwertigkeit

vor 2025

Gruppenkommandanten-Lehrgang

Zugskommandanten- und Einsatzleiterlehrgang

Führungstraining (1 d)

Noch mehr "Feuerwehreinsatz" in der Schule

Inhalte und Themen, die aktuell im Lernraum bearbeitet werden, werden ab 2025 – wo sinnvoll und machbar – in die Praxis, also „ins Feld“, verlegt („Micro-Learning“). Dadurch werden nicht nur der Praxisanteil erhöht und das „von- und miteinander Lernen“ gefördert, sondern realitätsnahe Einsatzsituationen vermehrt in die Schule geholt, die unsere Kameradinnen und Kameraden besser auf den Alltag in ihrer örtlichen Feuerwehr vorbereiten.

Die Landesfeuerwehrschule beschreitet damit neue und moderne methodische Wege, wobei Ausbildungsanlagen (z. B. das ATS-Ausbildungszentrum, das KAT- und Technische Ausbildungszentrum) oder Tools (z. B. Virtuelle Realität) verstärkt genutzt werden. Das Motto lautet: "Aus der Praxis - für die Praxis".