Aufbruch bleibt Kurs - Landesfeuerwehrschule setzt innovatives Lernkonzept konsequent fort

Mit „Lernen 2025 – Aufbruch in neue Lernwelten“ hat die Landesfeuerwehrschule im vergangenen Jahr ein modernes und zukunftsweisendes Lehrveranstaltungsprogramm geschaffen. Die neuen Methoden und vereinheitlichen Lernpfade eröffnen den Feuerwehren weitreichende Möglichkeiten für Ausbildung und Weiterbildung – „Aus der Praxis – für die Praxis“, spannend und am Puls der Zeit.

2026 wird dieser Weg, der im nunmehr vorliegenden Lehrveranstaltungsprogramm abgebildet ist, konsequent fortgesetzt. Vor allem wird auf das breite Einsatzgeschehen und lebenslanges Lernen Rücksicht genommen. Das Programm bleibt inhaltlich bewusst unverändert, damit die Feuerwehren die neuen Lernwelten fest in ihrem Alltag verankern können. So entsteht Sicherheit im Umgang mit den Inhalten und gleichzeitig die Basis für weitere Entwicklungsschritte.

Den "Kurs" gemeinsam halten

„Wir haben einen Aufbruch gestartet – jetzt gilt es, diesen Kurs gemeinsam zu halten“, betont Schulleiter BFR Ing. Klaus Tschabuschnig. Der Fokus liegt darauf, das Neue lebendig zu gestalten, Routine entstehen zu lassen und die Begeisterung für modernes Lernen weiterzutragen.

Mit über 200 Lehrveranstaltungen – das sind im Schnitt 4,5 Lehrveranstaltungen pro Woche – aus allen Sparten wird dem Wunsch der Kärntner Feuerwehren nach noch mehr Aus- und Fortbildung Rechnung getragen. Das Webinar-Programm „Die Landesfeuerwehrschule digital im Rüsthaus oder bei dir z’Haus“ wird aufgrund der sehr positiven Resonanz auch im Jahr 2026 fortgesetzt und zu Jahresbeginn veröffentlicht.

Neues Lernkonzept - erste Berichte und Bilder aus dem Jahr 2025

Im ersten Halbjahr 2025 wurden sämtliche Lehrveranstaltungen entwickelt und im Zuge von Pilot-Lehrveranstaltungen evaluiert. Mit 01. Juli 2025 sind alle neuen bzw. adaptieren Lehrveranstaltungen im Regelbetrieb. Die Weiterführung erfolgt 2026.

Die Berichte zu den einzelnen Lehrveranstaltungen mit Hintergründen, BIldern und Eindrücken sind hier zu finden:

Wir halten euch über die aktuellen Entwicklungen und nächsten Schritte auch über diese Seiten am Laufenden.

Euer Team der Landesfeuerwehrschule Kärnten


Hintergründe und Details zum Lernkonzept der Landesfeuerwehrschule

Erweiterung der Kapazitäten

Der Zuspruch zur Feuerwehr, vor allem aber auch der erfolgreiche Weg der Feuerwehrjugend führen dazu, dass erhöhte Kapazitäten für die Grundausbildung, an der Landesfeuerwehrschule konkret für die „Erweiterte Grundausbildung“ (EGA) notwendig sind. Deshalb wird das Angebot der EGA deutlich ausgeweitet, sodass fast 1.000 Kameradinnen und Kameraden jährlich ihre Truppführer-Ausbildung abschließen können. 

Weiterführend werden u. a. die Atemschutzlehrgänge, welche zum Erwerb der Grundqualifikation zur Ausführung eines Innenangriffs dienen, in hoher Zahl (10 Lehrveranstaltungen) angeboten.

Übersichtliche und einfache Lernpfade

Das Angebot, vor allem zur Fortbildung oder zum Update, wurde in den letzten Jahren auf- und ausgebaut. Parallel dazu konnten Übungs- und Trainingsanlagen, z. B. für die Heißausbildung entwickelt und erweitert werden. Die sich daraus ergebenden Lernpfade werden auf Wunsch etlicher Feuerwehren – ohne jeglichen Qualitätsverlust – vereinheitlicht und teilweise verschlankt. Die in den nachstehenden Tabellen unter „Gleichwertigkeit vor 2025“ dargestellten Ausführungen dokumentieren ebendiese Gleichwertigkeit zu den ab 2025 veränderten/zusammengeführten Kursen (Veränderungen sind in grün hervorgehoben). Alle anderen, hier nich angeführten Lehrveranstaltungen (oder -pfade), verbleiben unverändert.

 

Das Grundprinzip sieht drei Ebenen vor (gilt für alle Lernpfade):

Basisausbildung

umfassende Lehrveranstaltung zum Erwerb der Grundqualifikationen zur Ausübung einer Funktion (Einsatzbefähigung)

Fortbildung

aufbauend – empfohlen, aber optional; zur Festigung bzw. zum Update (für alle, kann wiederholt werden)

Training

aufbauend; zur Perfektionierung (für sehr erfahrene und im jeweiligen Bereich engagierte Feuerwehrmitglieder).

Auf dieser Stufe werden Einsätze in der Landesfeuerwehrschule, gemeinsam mit anderen Einsatzorganisationen abgearbeitet und analysiert (z. B. für Multiplikatoren/Experten in den Feuerwehren).

Die Lernpfade sind hier sehr übersichtlich zusammengefasst.

Lernpfad "Atemschutz"

In Zukunft wird es ein Fortbildungsmodul (Fortbildung „Atemschutz“) geben, das Übungen in den gas- und echtbefeuerten Trainingsanlagen (auch Brandcontainer) zum Inhalt haben wird, Wissensupdates (Neuerungen) inkludiert. Demnach werden das aktuelle Modul „Atemschutz-Innenangriff“ und das Modul „Hot-Fire-Training“ in eine kompakte, praxisorientierte Fortbildung zusammengeführt.

 

Basisausbildung

Fortbildung

Training

Ab 2025

Atemschutzlehrgang (4 d)

Fortbildung „Atemschutz“ (1 d)

Einsatztraining "Atemschutz" (1 d)

Gleichwertigkeit

vor 2025

Atemschutzlehrgang (4 d)

Modul „Atemschutz-Innenangriff“ (1 d)

Einsatztraining „Atemschutz“ (1 d)


Lernpfad "Technische Rettung"

Bei allen Lehrveranstaltungen dieses Lernpfades werden die Aspekte einer technischen Rettung aus PKW, LKW und Bussen behandelt (inkl. Fahrzeug- und Antriebstechnologien). Dadurch wird jedes interessierte Feuerwehrmitglied über die neue und zweitägige Lehrveranstaltung „Basislehrgang Technische Rettung“ auf die breite Palette dieser Einsätze vorbereitet. Das bisherige Modul „Erweiterte Technische Hilfeleistung“ wird in die Fortbildung „Technische Rettung“ übergeführt.

 

Basisausbildung

Fortbildung

Training

Ab 2025

Lehrgang „Technische Rettung (VU)“ (2 d)

Fortbildung „Technische Rettung“ (1 d)

Einsatztraining „Technische Rettung“ (1 d)

Gleichwertigkeit

vor 2025

Hydr. Rettungsgerätelehrgang PKW (1 d)

Modul „Erweiterte Technische Hilfeleistung“ (1 d)

Einsatztraining „Technische Rettung“ (1 d)


Lernpfad "Einsatzführung"

Um unseren Kameradinnen und Kameraden die bestmögliche Vorbereitung auf die „Führung der Gruppe“ zukommen zu lassen und um das ehrenamtliche „Urlaubskonto“ entlasten, wird diese Lehrveranstaltung künftig in der Dauer von drei Tagen angeboten und die Kapazitäten erhöht. Die Einstiegsvoraussetzung ist das erfolgreich absolvierte Online-Modul „Grundlagen der Führung“.

In Anlehnung an die in Österreich getroffene Festlegung, wird der Zugskommandanten- und der Einsatzleiterlehrgang ab 2025 zu einer Lehrveranstaltung „Führen II – Einsatzleiterlehrgang“ in der Dauer von drei Tagen zusammengeführt. Die Inhalte werden auf Führungs- und Leitungsaufgaben fokussieren. Bereits bestehende Ergänzungsangebote, wie z. B. das Modul „Einsatzvorbereitung“, Führungsunterstützung oder „Mentales Training“ machen diese Zusammenführung möglich.

 

Basisausbildung

Fortbildung

Training

Ab 2025

Führen I –
Gruppenkommandanten-Lehrgang (3 d)

Führen II – Einsatzleiterlehrgang (3 d)

Führungstraining (1 d)

Gleichwertigkeit

vor 2025

Gruppenkommandanten-Lehrgang

Zugskommandanten- und Einsatzleiterlehrgang

Führungstraining (1 d)

Noch mehr "Feuerwehreinsatz" in der Schule

Inhalte und Themen, die aktuell im Lernraum bearbeitet werden, werden ab 2025 – wo sinnvoll und machbar – in die Praxis, also „ins Feld“, verlegt („Micro-Learning“). Dadurch werden nicht nur der Praxisanteil erhöht und das „von- und miteinander Lernen“ gefördert, sondern realitätsnahe Einsatzsituationen vermehrt in die Schule geholt, die unsere Kameradinnen und Kameraden besser auf den Alltag in ihrer örtlichen Feuerwehr vorbereiten.

Die Landesfeuerwehrschule beschreitet damit neue und moderne methodische Wege, wobei Ausbildungsanlagen (z. B. das ATS-Ausbildungszentrum, das KAT- und Technische Ausbildungszentrum) oder Tools (z. B. Virtuelle Realität) verstärkt genutzt werden. Das Motto lautet: "Aus der Praxis - für die Praxis".