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„150 Jahre Helfen – von Menschen für Menschen“

Es war der Sonntag, der 13. Juni 1869 der geschichtsträchtigste Tag des Kärntner Feuerwehrwesens. Um 09:00 Uhr versammelten sich im Wappensaal des Landhauses die Abordnungen der Kärntner Feuerwehren. Ferdinand Jergitsch selbst seit 1864 Feuerwehrhauptmann der Klagenfurter Wehr begrüßte Herrn Bürgermeister Leopold Nagel aus Klagenfurt und den Vertreter der Regierung, Herrn Statthaltereirath Karl Reichenbach, sowie die Abordnungen der Feuerwehren Klagenfurt, Völkermarkt, Wolfsberg, Hermagor, Eisenkappel, Feldkirchen, Obervellach, St Veit, Villach, Spittal und Gmünd. Nach einer überzeugenden Erklärung von Hauptmann Ferdinand Jergitsch, der die Vorteile des Zusammenschlusses der Freiwilligen Feuerwehren zu einem Verband erklärte, gab es von den Ehrengästen die volle Unterstützung für das Feuerwehrwesen in Kärnten. Die Vorsitzenden der elf Kärntner Feuerwehren bestimmten Hauptmann Ferdinand Jergitsch zum Vorsitzenden und wählten ihn 1870 zum Verbandsobmann des Landesfeuerwehrverbandes von Kärnten. Dieses Amt hatte Ferdinand Jergitsch bis zu seinem Tod am 16. September 1900 inne.

Den Mut und die Entschlossenheit welchen der junge Ferdinand Jegitsch inne hatte, erweckte schnell breites Interesse, und seine Privatinitiative fand bald begeisterte Nachahmung, sodass in der Folge nicht nur in Kärnten, sondern auch in zahlreichen anderen Städten der Monarchie ebenfalls Freiwillige Feuerwehren und Feuerwehrverbände gegründet wurden.

150 Jahre später ist die Magie des Gründungsfestes im Landhaus noch immer spürbar

Am 13. Juni 2019 exakt 150 Jahre später, wurde in einem feierlichen Festakt im Wappensaal des Landhauses zurück und nach vorne geblickt. Die Betrachtung des Zeitraumes der letzten 150 Jahre lässt die Feststellung zu, dass das Kärntner Feuerwehrwesen zwei Weltkriege überdauerte, technische Entwicklungen unterschiedlicher Natur signifikanten Einfluss auf die Ausrichtung des Feuerwehrwesens nahmen und letztlich die Anforderungen an das Feuerwehrmitglied an sich einem Wandel unterworfen waren und sein werden. All das mündete stets in einer nachhaltigen Weiterentwicklung der Systeme bei nahezu konstantem ehrenamtlichen Mitgliederzuwachs, Stagnation des Freiwilligen Feuerwehrwesens ist in keiner Ausprägung zu bemerken.

Mit der musikalischen Umrahmung durch die Geschwistern Lexer konnte der Präsident des Kärntner Landtages Ing. Reinhard Rohr die sehr zahlreich angereisten Fest- und Ehrengäste im Wappensaal des Landhaushofes begrüßen.

"Heute wurde als Ausdruck der Wertschätzung sogar die Landtagssitzung unterbrochen", berichtete Landtagspräsident Reinhart Rohr und überbrachte die Glückwünsche aller Landtagsmitglieder. Besonders hingewiesen hat Landtagspräsident Reinhard Rohr auf das großartige Zusammenwirken aller Sicherheitskräfte in Kärnten.

Hohe Wertschätzung von Seiten der Kärntner Politik

Als höchsten politischen Vertreter konnten wir den Landeshauptmann von Kärnten Dr. Peter Kaiser und zahlreiche seiner Mitglieder des Kärntner Landtages in unserer Mitte willkommen heißen.

"Wir alle wissen, was wir an unseren Feuerwehren haben und als Landeshauptmann kann ich mir durch ihre gute Arbeit sicher sein, dass die Zusammenarbeit aller Einsatz- und Rettungsorganisationen im Ernstfall effizient und professionell funktioniert. Zu diesem Gelingen leisten sie einen wichtigen und unschätzbar wertvollen Beitrag", so LH Peter Kaiser. Der Begriff des "Füreinanderdaseins", der Solidarität, setze neben großer technischer Versiertheit auch voraus, Zeit für andere zu haben. "Sie verhindern Schlimmstes, mildern Passiertes und sorgen dafür, dass Gefahren erst gar nicht entstehen", so der Landeshauptmann.

Für die 132 Bürgermeister Kärntens stellte sich als Gratulantin die Bürgermeisterin von Klagenfurt Dr. Maria-Luise Mathiaschitz ein.

"Ich danke allen 24.000 Feuerwehrleuten in Kärnten für die ausgezeichnete Zusammenarbeit und das Engagement - es ist ein gutes Gefühl Euch zu haben.", so Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz.

Wenn aus den Initialfeuer der Funke auf die Bundesländer überspringt

Als höchste Repräsentanten der österreichischen Feuerwehren konnte Feuerwehrpräsident Albert Kern, sowie die Präsidiumsmitglieder des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes begrüßt werden.

"Man kann sich auf die Kärntner Feuerwehren verlassen", meinte Albert Kern, Präsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes. Das Gründungs-Motto "Gemeinsam können wir viel bewegen, gemeinsam sind wir stark" sei damals das oberste Ziel gewesen und gelte auch heute noch.

Als Wertschätzung für seinen unermüdlichen Einsatz, verlieh der Präsident des ÖBFV dem Landesfeuerwehrkommandant LBD Ing. Rudolf Robin das Verdienstzeichen 1. Stufe des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes.

Der Funke entzündete eine beachtliche Geschichte

Als Gastgeber des heutigen Abends brachte Landesfeuerwehrkommandant LBD Ing. Rudolf Robin einen Abriss über die Geschichte der Kärntner Feuerwehren und ging in seinen Ausführungen auf das Motto des 150-jährigen Jubiläums

„150 Jahre Helfen – von Menschen für Menschen“

ein.

Die Geschichte des Kärntner Feuerwehrwesens, sei eine sehr prägende Zeit mit vielen Veränderungen und einer Vervielfachung der Aufgabengebiete gewesen. "Aber die Werte ‚Miteinander und Füreinander‘ sind gleichgeblieben" so, LBD Rudolf Robin.

In den letzten 20 Jahren haben sich die Einsätze verdreifacht und Frauen sind mittlerweile ein nicht mehr wegzudenkender Fixpunkt in den Kärntner Feuerwehren.

Die Kärntner Seele und die Feuerwehr

Arnold Mettnitzer ist österreichischer Theologe, Seelsorger und Psychotherapeut und gab Einblicke in die Kärntner Seele. In seine Ausführungen ging er auf das Miteinander und den gemeinsamen Weg, den die Feuerwehren zu bewältigen haben, ein.

150 Jahre Kärntner Landesfeuerwehrverband die Gratulanten stellten sich ein

Unter den zahlreichen Ehrengästen waren Landespolizeidirektorin Mag. Dr. Michaela Kohlweiß, Peter Ambrozy, Präsident des Roten Kreuzes, Militärkommandant Bgdr Walter Gitschthaler, Superintendent Manfred Sauer und Diözesanadministrator Dompropst Engelbert Guggenberger, viele Repräsentanten des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft.

Funktionäre und Ehrenfunktionäre des KLFV an der Spitze ELBD Josef Meschik, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des KLFV und Ehrengäste der befreundeten Einsatzorganisationen.

 

Den Abschluss der Gründungsfeierlichkeiten bildete ein gemeinsamer Ökumenischer Gottesdienst im Dom zu Klagenfurt mit Superintendent Manfred Sauer und Diözesanadministrator Dompropst Engelbert Guggenberger, den Feuerwehrkuraten an der Spitze LFKur Harald Truskaller sowie die FKur der Kärntner Feuerwehren. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst vom der Singgemeinschaft Oisternig unter der Leitung von Christof Mörtl.

„150 Jahre Helfen – von Menschen für Menschen“, in der Mitte steht der Mensch das wertvollste Kapital einer Feuerwehr.

 

Bericht: HBI Martin Sticker LFKDO

Fotos: HBI Martin Sticker - LFKDO Kärnten, Jakob Steiner und LPD Kärnten/fritzpress