Brandschadenstatistik 2021 belegt das Brandrisiko
Sehr geehrte Damen und Herren,
auf Basis des Kärntner Feuerwehrgesetz 2021 K-FWG 2021 ist es nicht nur die Aufgabe der Brandverhütungsstelle Kärnten, sondern vielmehr ein besonderes Anliegen die Kärntner Brandschadenstatistik zu erstellen und der Kärntner Bevölkerung zur Verfügung zu stellen.
Nunmehr liegt die Kärntner Brandschadenstatistik 2021 nach Erhebung der Datengrundlagen sowohl der Polizei als auch des Versicherungsverbandes Österreich (VVO) für das vergangene Jahr 2021 vor und dürfen wir Ihnen beiliegend übermitteln.
Als wesentlichsten Inhalt der vorliegenden Brandschadenstatistik ist höchst erfreulich zu vermelden, dass es im Bundesland Kärnten das dritte Jahr hintereinander keine Brandtoten[1] gegeben hat. Die österreichweit einzigartige Rauchwarnmelderpflicht in Kärnten für alle Wohngebäude (im Neubau wie auch in bestehenden Gebäuden) zeigt sich hierfür wohl wesentlich mit verantwortlich. Diese Verpflichtung zur Installation bzw. zur Nachrüstung von Rauchwarnmeldern in Wohnbereichen trat mit Oktober 2012 in Kraft, nach Ablauf der Übergangsfrist bis Juni 2013 sind seither in jedem Wohngebäude Rauchwarnmelder verpflichtend zu installieren. Kärnten hebt sich dadurch vom österreichweiten, langjährigen Mittelwert von 47 Brandtoten (41 Brandtote im Jahr 2020) im positiven Sinne ab. Die Zahl der Brandverletzten ist gegenüber 2020 leicht angestiegen.
Insgesamt ist in Kärnten auch die Anzahl der Brandfälle zum Vergleichsjahr 2020 mit 719 Fällen um rund 18,2 % auf 589 Brandfälle im Jahr 2021 gesunken. Diese positive Entwicklung spiegelt sich leider nicht bei der durch Brände entstandenen Gesamtschadenssumme von rund EUR 27,4 Mio. wider (Vergleichsjahr 2020 rund EUR 21,7 Mio.). Wie schon im letzten Jahr, sind auch 2021 der „zivile Bereich“ und die „Landwirtschaft“ die risikobehaftetsten Gruppen, in welchen die meisten Brandfälle und Brandschadenssummen zu verzeichnen sind. Hierbei fließen ausschließlich Brände mit einer Schadenssumme größer EUR 2.000,- in die Brandschadenstatistik ein.
Die häufigste, eindeutig zuordenbare Brandursache in Kärnten war wie bereits im Vorjahr der direkte „Blitzschlag“. Vor allem im „zivilen Bereich“ als auch in der „Landwirtschaft“ waren hier die meisten
Schadensfälle durch atmosphärische Entladungen zu verzeichnen. Dabei werden Schäden durch indirekte Blitzschläge, durch direkte Blitzschläge ohne Brandfolge und durch Überspannungen in dieser Statistik nicht erfasst.
Statistisch gesehen verzeichnet die Brandursache „unbekannt“ die höchste Schadenssumme. Dabei ist anzumerken, dass hierzu Brandfälle gezählt werden, deren Ursache nicht eindeutig zugeordnet werden konnte, d.h. dass trotz detaillierter Brandursachenermittlung zumindest zwei mögliche Brandursachen verblieben sind.
[1] Brandtote infolge suizidalen Verhaltens sind in der Statistik nicht erfasst