FIRELab: Innovationspreis Land Kärnten
Die Fachhochschule Kärnten war gemeinsam der Landesfeuerwehrschule Kärnten mit dem Projekt "FIRELab" zum Innovationspreis nominiert. Dieser ist die höchste Auszeichnung, das Land im Bereich "Innovation & Forschung" jährlich vergibt.
Seit 1991 gibt es den Innovations- und Forschungspreis des Landes, seit 2004 wird er vom Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds ausgerichtet. Am Mittwoch, dem 15. Mai wurden die Preise in 5 Kategorien von LH Peter Kaiser, LHStvin Gaby Schaunig und LR Sebastian Schuschnig wieder vergeben und wurde damit das Innovationspotenzial und der Forschungsgeist der Kärntner Unternehmen sichtbar und auf die Bühne geholt.
Das Projekt "FIRELab", an welchem die Landesfeuerwehrschule maßgeblich mitwirkt und mitentwickelt hat, fand sich unter den Nominierungen in der Kategorie "Forschungseinrichtungen".
Ziele des Forschungsprojektes "FIRELab"
Die Feuerwehren bereiten sich intensiv auf die zukünftigen Aufgaben vor und trainieren das richtige Löschen. Dafür brauchen sie eine moderne Infrastruktur und Nachwuchs. Gerade junge Menschen fordern den Einsatz modernster Technik bei der Feuerwehr. Deshalb wurde im gegenständlichen Projekt an der FH Kärnten im Rahmen des Projekts FIRELab einen fernsteuerbarer Trainings-Löschroboter für die Feuerwehrausbildung entwickelt.
Ein wesentlicher Teil der praktischen Feuerwehrausbildung wird in so genannten Brandhäusern durchgeführt. Dabei wird in Nachbildungen von Ein- oder Mehrfamilienhäusern ein Brand gezündet; entweder durch brennbares Material selbst oder durch eine Gasanlage, die auch ein einfaches Steuern des Feuers ermöglicht. Dementsprechend unterscheidet man zwischen echt- und gasbefeuerten Brandhäusern. Atemschutztrupps im Training müssen das durch das ausbildende Personal entfachte Feuer möglichst wirkungsvoll bekämpfen.
Um diesen Teil der Ausbildung weiter massiv zu verbessern, wird ein fernsteuerbarer Löschroboter in das Brandhaus eingebracht. Damit ist es den Instruktoren möglich, die Angriffstaktik und die Parameter des Löschvorgangs und des Löschverfahrens, wie Strahlwinkel, Bewegungsablauf etc., zu diskutieren und auch im Lernraum – ferngesteuert über Video – praxisorientiert zu demonstrieren. Fortgeschrittene Feuerwehrangehörige können den Roboter auch selbständig steuern und so bereits gelernte Taktiken und Einstellungen trainieren.
Im Zusammenhang mit den robotergesteuerten Löschvorgängen wurde auch ein 4D-Temperaturmesssystem in das Brandhaus eingebracht, das es ermöglicht, den zeitlichen Verlauf der räumlichen Temperaturverteilung zu messen und aufzuzeichnen. Die Geschwindigkeit der Abkühlung des Brandherdes ist ein wichtiges Maß für die Effizienz des Löschvorgangs.
Der FIRELab-Roboter verbessert und erweitert die Ausbildung des Feuerwehrpersonals durch die vielfältigen Möglichkeiten, die durch seinen Einsatz möglich sind; beispielsweise:
- Die fernsteuerbare Demonstration eines Löschangriffs in ein tatsächlich brennendes Haus durch das Ausbildungspersonal. Dadurch kann der in der praktischen Ausbildung durch den Trupp selbst durchgeführte Löschangriff vorbereitet werden.
- Die Fernsteuerung des Roboters durch schon fortgeschrittenes Personal in Ausbildung. Dabei können Praktiken, die in der Ausbildung bereits trainiert wurden, gefestigt und vertieft werden.
Die Verwendung von Daten, die aus wiederholtem und häufigem Einsatz des Roboters gesammelt wurden. Sie werden neue Erkenntnisse und Schlussfolgerungen ermöglichen, die in der zukünftigen Ausbildung zu einer weiteren Verbesserung beitragen werden.
Wir gratulieren an dieser Stelle der Silicon Austria Labs GmbH mit ihrem Projekt "Spüren Sie Ihre Füße", die die Kategorie verdienterweise gewinnen konnte.
Das "FIRELab" wird ab dem Jahr 2025 an der Landesfeuerwehrschule im Aus- und Fortbildungsbetrieb eingesetzt werden und damit allen Kärntner Feuerwehren zu Gute kommen.
Schließlich bedanken wir uns bei der Fachhochschule Kärnten, im Besonderen bei Dr. Thomas Klinger für die umsichtige Projektleitung, der Messfeld GmbH (Sensorik), Herrn Dipl.-Ing. Werner Schwab von WS-Tech (Akkustische Messtechnik) sowie dem Team um Hermann Oberwalder von BHT (Mechanik) für die tolle und nachhaltige Zusammenarbeit im Sinne der Forschung und der Feuerwehrausbildung.