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Großeinsatz: Hochwasserkatastrophe in Lavamünd im Lavanttal 2012

Die Hochwasserkatastrophe in Lavamünd im Lavanttal ereignete sich am Montag, dem 5. November 2012. Der Pegel der Drau stieg unaufhörlich an. Aus diesem Grund wurde an diesem Tag bereits am Vormittag eine Zivilschutzwarnung für Lavamünd ausgelöst.

Einsatzkräfte der Feuerwehr Lavamünd brachten betroffene Personen gemeinsam mit der Feuerwehr Zillen in Sicherheit. Für die Bewohner von Lavamünd blieb keine Zeit mehr persönliche Sachen zu packen. So haben viele Betroffene ihr ganzes Hab und Gut verloren. Die größte Hochwasserkatastrophe, die Lavamünd je erlebt hatte, sorgte für einen Schaden in Millionenhöhe.

Ein Großaufgebot von Einsatzkräften wurde nach Lavamünd beordert. Ein tagelanger Einsatz der Feuerwehren in und um Lavamünd hatte damit begonnen.

Noch während die Einsatzkräfte aus den Bezirken Wolfsberg und Völkermarkt in Lavamünd im Hochwassereinsatz standen, wurde die Entscheidung beim KLFV getroffen, dass in den folgenden Tagen der erste Einsatz der "Kärntner KAT-Züge" anlaufen wird.

Nach den organisatorischen Planungen erfolgte die Verlegung der KAT-Einheit Klagenfurt, mit einer Personalstärke von 67 Mann mit 17 Einsatzfahrzeugen ins Einsatzgebiet Lavamünd. Auch viele Freiwillige aus Lavamünd und der nahen Umgebung waren seit Beginn des Chaos pausenlos im Einsatz. Die tatsächliche Anzahl der freiwilligen Helfer lag höher als bekannt, da viele Verwandte sowie Freunde direkt bei den Häusern der Angehörigen in Eigenregie mitgearbeitet haben.

Das Einsatzgebiet wurde in zwei Einsatzabschnitte aufgeteilt. Der erste KAT-Zug bezog den Bereich des Marktplatzes, der zweite den unteren Bereich von vier Mehrparteienwohnhäusern. Als primäre Aufgabe wurde mit den Auspumparbeiten der Keller begonnen. Die zerstörten Wohnungen im Erdgeschossen bzw. in den ersten Stöcken wurden ausgeräumt. Einrichtungsgegenstände mussten vom Schlamm gesäubert werden. Die stark kontaminierten Kellerbereiche (Verschmutzungen durch Öl etc.) wurden in Zusammenarbeit mit einer Entsorgungsfirma separat abgepumpt. Dabei wurden auch Sperr- und Sondermüll fachlich getrennt und in weiterer Folge abtransportiert.

Durch den koordinierten und gezielten Einsatz von Mannschaft und Gerät schritten die Arbeiten bereits in den ersten Tagen zügig voran. Im Gemeindeamt wurde eine Info und Betreuungsstelle eingerichtet, in welcher die Betroffenen beraten wurden und auch freiwillige Helfer akkreditiert bzw. zugeteilt wurden.

Nach erneuten Regenfällen am Ende der Woche spitzte sich die Situation wieder zu. Die Anspannung der betroffenen Bewohner war spürbar, denn alle warteten auf das Zeichen einer erneuten Evakuierung. Zum Glück blieb der Pegel unter der kritischen Höhe und es konnte Entwarnung für die Bewohner gegeben werden.

Als letzter Einsatz wurde der Keller des Rüsthauses von Lavamünd ausgeräumt. Das gesamte dort gelagerte Inventar, Theken vom Feuerwehrfest, Schankbuden, Kühlgeräte mussten entsorgt werden. Der Schaden für die Kameradschaft war beträchtlich und glich einem Totalverlust.

Radio Kärnten veranstaltete einen Radio Kärnten-Tag für Lavamünd. In diesem Rahmen wurden 220.000 € als Soforthilfe gespendet. Dazu kamen eine Unzahl von Kleidungsstücken, Schuhen und Sachen des täglichen Gebrauches. Diese wurden im Turnsaal der VS Lavamünd sortiert, gelagert und an die Betroffenen ausgegeben.

Nach 11 Tagen wurden die Aufräumarbeiten in Lavamünd offiziell beendet. Im Namen der Feuerwehr Lavamünd bedankte sich HBI Martin Brudermann bei allen eingesetzten Feuerwehren, den Straßenmeistereien, Kräften von Polizei, Rettungsdienst und Wasserrettung, allen zivilen Einsatzkräften , den Behörden auf Orts-, Bezirks- und Landesebene und allen Gewerbeunternehmen in und um Lavamünd für den raschen, professionellen und vor allem hochmotivierten Einsatz.

Die Spuren und Folgen der größten Hochwasserkatastrophe, die Lavamünd je heimgesucht hatte, werden noch lange in Erinnerung bleiben. Die größte Hilfe für die betroffene Bevölkerung war aber, dass sich binnen kürzester Zeit Menschen in den "Dienst am Nächsten" gestellt haben.

Nur wenige Tage nach der offiziellen Vorstellung der "Feuerwehr KAT-Einheiten" war der erste Einsatz dieser "Spezialeinheiten" notwendig geworden. Überzeugt durch den raschen, unbürokratischen aber vor allem hochprofessionellen Einsatz des KAT-Zuges waren 11 Tage nach dieser Naturkatastrophe, wohl alle Zweifel und Fragen der Notwendigkeit ausgeräumt und beseitigt.

Im Einsatz standen:

  • FF Lavamünd
  • FF Hart
  • FF Neuhaus
  • FF Bach
  • FF St.Paul/Lav.
  • FF St.Andrä/Lav.
  • FF St.Peter a.W.
  • FF Bleiburg
  • FF Untermitterdorf
  • FF Greutschach-Kaunz
  • FF Enzelsdorf

Die Verpflegung der Einsatzkräfte erfolgte im Rüsthaus Lavamünd. An dieser Stelle gebührt großer Dank an alle Mitwirkenden, die dafür sorgten, dass die Einsatzmannschaften mit genügend Mahlzeiten versorgt wurden.