Großeinsatz: Schneeeinsatz Italientief 2014
Für Kärnten hängen Tiefdruckgebiete, die aus dem Süden auf unser Land übergreifen, oft mit großen Niederschlagsmengen zusammen.
In den wärmeren Monaten führen diese großen Wassermengen oft zu zahlreichen Einsätzen wie zB. Hochwasser oder Vermurungen. In den kalten Monaten fällt der Niederschlag als Schnee. Gibt es dann in wenigen Tagen mehrere sogenannte "Adriatiefs" können die Niederschlagssummen rasch ansteigen.
So gab die Wetterdienststelle Klagenfurt der ZAMG für den Oberkärntnerraum auch Ende Jänner 2014 eine Wetter- und Schneewarnung aus.
Binnen weniger Tage fielen im Südstaubereich der Gailtaler Alpen und deren Ausläufern enorme Schneemengen. Im Obergailtaler Raum sowie im Lesachtal fielen mehr als 2 m Schnee. Diese schwere Schneelast und die daraus entstehenden Auswirkungen sorgten für einen Einsatzmarathon der Kärntner Feuerwehren. Viele Straßen waren durch die Schneemassen unpassierbar. Vom Lawinenwarndienst Kärnten wurde erstmals in Kärnten die Lawinenwarnstufe 5 ausgerufen.
Insgesamt 1.064 Einsätze wurden vom 30. Jänner bis zum 12. Feburar 2014 von den Feuerwehren Kärntens bewältigt. Fast 10.000 eingesetzte Kräfte leisteten an die 14.000 Einsatzstunden, um umgestürzte Bäume zu entfernen, hängengebliebene Fahrzeuge flott zu machen bzw. zu bergen, Dächer von öffentlichen Gebäuden abzuschaufeln und dringende Stromversorgungen durchzuführen. Das Einsatzspektrum im technischen Bereich wurde fast gänzlich ausgeschöpft.
Hubrettungsgeräte (Drehleitern, Teleskopmastbühnen und Rüstfahrzeuge mit Kränen) aus fast ganz Kärnten standen in den am stärksten betroffenen Gebieten in Oberkärnten für mehrere Tage im Einsatz und unterstützten die örtlichen Einsatzmannschaften. Entlang einiger wichtiger Verkehrswege wurde die Schneelast von den Bäumen durch den Einsatz von Wasserwerfern vermindert, um damit die Gefahr des Abbrechens bzw. Umstürzens zu verhindern. Damit konnten weitere Verkehrsbehinderungen durch blockierte bzw. gesperrte Straßen abgewendet werden.
Im Nachbarland Slowenien waren die Auswirkungen noch fataler. Durch einen Eisregen mit undenkbaren Auswirkungen wurde ein Großteil der Strom-Infrasrtuktur zerstört oder beschädigt. Großflächige Stromausfälle waren die Folge. Die Feuerwehr Bad Eisenkappel leistete mit der Überstellung von Notstromaggregaten aus dem KAT-Lager des KLFV und dem Bezirk Völkermarkt in Slowenien Hilfe. KHD Einheiten aus Niederösterreich und Wien standen ebenfalls in Slowenien im Hilfseinsatz.
Durch die gute Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte, der Behörden und nicht zuletzt der betroffenen Bevölkerung konnte die außergewöhnliche Einsatzsituation vorbildhaft gemeistert werden.