Großschadenslage nach Starkregen
Unwettereinsätze in Unterkärnten fordern die Einsatzkräfte
Nachdem Mitte Juli 2023 schwere Unwetter regional in Unterkärnten in den Bezirken Wolfsberg, Völkermarkt und Klagenfurt-Stadt und -Land schwere Schäden angerichtet hatten waren diese Bereiche nunmehr erneut betroffen.
Eine massive Schlechtwetterfront hat in Südkärnten und südlich der Karawanken auch in Nordslowenien zu Extremniederschlägen geführt. Niederschlagsmengen von mehr als 200 mm innerhalb von 24 Stunden von 3. auf 4. August waren ausschlaggebend für die Folgeschäden. In kürzester Zeit waren Gerinne Bäche und Flüsse mit den Oberflächenwässern gefüllt und drohten überzulaufen. Auch die Böden konnten diese Wassermengen in der kurzen Zeit nicht aufnehmen oder versickern lassen. Die Feuerwehren sind von Donnerstag, dem 3. August 18 Uhr durchgehend im Einsatz und werden auch von anderen Einsatzorganisationen unterstützt. In den Betroffenen Bezirken wurden Behördenkrisen- und Feuerwehreinsatzstäbe eingerichtet. Auch der Landeskrisenstab hat mehrmals getagt.
Statistik des Leitstellenverbundes seit 06.08.2023, 04:00 Uhr
Seit Beginn der Unwettereinsätze am Donnerstag, dem 03. August 2023, 18 Uhr, wurden bereits 4.350 Einsätze von 290 Feuerwehren unter Einsatz von 9.000 Kamerad*innen abgearbeitet. Die Anzahl der Einsatzorte selbst ist weit höher, da die Feuerwehren im Rahmen der Einsätze auch weitere Einsatzstellen selbständig abarbeiteten.
Datum | Einsätze | Feuerwehren | Bezirke |
---|---|---|---|
03.08.2023 | 162 | 52 | VK, WO |
04.08.2023 | 1.133 | 183 | K, KL, VK, WO |
05.08.2023 | 1.430 | 220 | K, KL, VK, WO, SP (KAT-Zug) |
06.08.2023 | 786 | 174 | K,KL,VK,WO, SV |
07.08.2023 | 395 | 133 | K,KL,VK,WO, SV |
08.08.2023 | 160 | 71 | K, KL, VK, WO |
09.08.2023 | 116 | 66 | K, KL, VK |
10.08.2023 | 110 | 70 | K, KL, VK, SV (KAT-Zug) |
11.08.2023 | 56 | 40 | K, KL, VK, SV (KAT-Zug) |
In den letzten 24h (d.i. Samstag, 05.08.2023) wurden im Leitstellenverbund Kärnten bemerkenswerte 2.239 Anrufe (davon 1715 Notrufe) entgegengenommen.
Aktuell lässt das Anrufaufkommen etwas nach, aber es gibt noch laufend Notrufe aus denen neue Einsatzstellen resultieren.
Seitens des Landes Kärnten wurden für einige Gemeinden Zivilschutzwarnungen bzw. Zivilschutzalarme ausgegeben:
Wolfsberg 2 Zivilschutzwarnungen
Völkermarkt 6 Zivilschutzwarnungen und 2 Zivilschutzalarme
Klagenfurt 2 Zivilschutzwarnungen
Am Freitag, dem 04.08.2023 wurde der Katastrophenhilfszug II für 16 Uhr alarmiert, sowie der Katastrophenhilfszug I für Samstag, 05.08.2023, 05:00 Uhr
Einsatzsituation im Bezirk Wolfsberg
Seit Donnerstag, 3.8.2023 laufen seit den späten Abendstunden Unwettereinsätze im gesamten Bezirk, vor allem stark betroffen sind die Gebiete St. Paul, Granitztal, Jakling und Magersdorf. Bis in die Nacht arbeiteten die Feuerwehren an übertretenden Bächen, Verklausungen, unter Wasser stehenden Kellern und Hangabrutschungen.
Am Freitag, 04.08.2023 wurde der Bezirkseinsatzstab Wolfsberg einberufen und der trat im Rüsthaus St.Paul/Lavanttal zusammen. Es folgte die erste Lagebesprechung mit Bezirkshauptmann Mag. Georg Fejan, Gemeindevertreter der Marktgemeinde St. Paul und den weiteren Einsatzkräften.
Es folgten am Freitag in der Früh zusätzliche Alarmierungen von Feuerwehren des Mittleren Abschnittes zur Unterstützung in St. Paul. Die mobile BAWZ wurde im Rüsthaus St. Paul installiert. Die Behörde veranlasste um 06:27 Uhr einen Zivilschutzalarm (Sirenensignal) für das Gemeindegebiet St. Paul und St. Georgen im Lavanttal.
Den gesamten Tag standen rund 28 Feuerwehren im Dauereinsatz; die Hochwasserschutzvorkehrungen und Pumparbeiten wurden getroffen und mobile Elemente wurden von den Feuerwehren Althofen, Villach, Spittal/Drau und St. Andrä / Lav. angefordert.
Unterstützung des Bundesheeres wurde durch den behördlichen Bezirkseinsatzstab angefordert.
Am Freitag gegen 19 Uhr trafen Teile des KAT-Zug II Spittal (60 Mann, anstelle der Teile Bundesheer) ein, um bei der Fertigstellung des mobilen Hochwasserschutz im Bereich St.Paul – Sportplatzsiedlung mitzuhelfen. Der Schutzwall wurde vor Mitternacht fertig. Evakuierungsmaßnahmen der betroffenen Bereiche entlang des Granitzbaches durch die Bergrettung, Rotes Kreuz und Polizei wurden angeordnet.
Am Samstag, 05.08.2023 war eine Entspannung der Hochwassersituation erkennbar, da die angekündigten weiteren Intensivregenfälle nicht eingetreten sind. Über Nacht habe einzelne Feuerwehren kleinere Pumparbeiten im gesamten Bezirk abgearbeitet.
Im Laufe des Samstagvormittags stiegen die Einsatzadressen wieder an, wobei sich der Schwerpunkt vom Hochwasserschutz aufgrund des gesättigten Bodens und des dadurch erhöhten Grundwasserspiegels hin zu Sicherungs- oder Aufräumarbeiten wegen Erdrutschungen entwickelte. Das Auspumpen von Kellerräumen oder tieferliegenden Geschoßen waren die Haupttätigkeiten. Bei vielen Pumparbeiten, muss jedoch noch der Rückgang des Grundwasserstandes abgewartet werden.
Am Samstag um 13:00 Uhr waren im Einsatzstab neben Bezirkshauptmann Fejan und
Bgm. Salzmann, auch LFK Robin, BFR Tschabuschnig, der KAT-Zug-Beauftragte des KLFV BFK Pekoll, Militärkommandant Gitschtaler und BR-Präsidentin Arpa teil.
Gegen 17:00 Uhr traf eine Großpumpe der FF Markt Piesting aus Niederösterreich in St. Paul mit einer Großpumpe zur Unterstützung ein.
Die Situation im Bezirk Völkermarkt:
Flächenmäßig war der Bezirk Völkermarkt am stärksten betroffen und zeitlich war das Gebiet der Marktgemeinde Bad Eisenkappel als eines der ersten betroffen.
Ab Donnerstag, dem 03.08.2023 waren die Feuerwehren bei örtlichen Verklausungen und kleineren Überflutungen eingesetzt.
Am 04.08.2023 standen beinahe alle Feuerwehren des Bezirkes Völkermarkt mit weiteren Kräften aus den umliegenden Bezirken beim Hochwasserereignis im Einsatz. Die Auswirkungen der massiven Regenfälle der letzten 24 Stunden haben besonders die Bereiche Loibach, die Gemeindegebiete Bleiburg, Bad Eisenkappel, Eberndorf sowie Neuhaus schwer getroffen. Im Bereich Ruhstatt in der Gemeinde Völkermarkt kam es zu einem massiven Murenabgang über die B70 Packer Straße.
Der Schwerpunkt der Einsatzarbeiten waren Hangrutschungen, Murenabgänge, Füllen von Sandsäcken, das Auspumpen von Kellern und Überflutungen durch übertretende Bäche im gesamten Bezirk.
Im Feuerwehrhaus der Stadtgemeinde Völkermarkt wurde der Einsatzstab mit Vertretern der Behörden und der Feuerwehr eigerichtet. Von hier aus wurden die Koordinierung und auch die Anforderungen von Zusatzmaßnahmen angeordnet. Zur Unterstützung der Errichtung von Hochwasserschutzmaßnahmen wurde vom Einsatzstab der Einsatz von Teilen des Bundesheeres beantragt, da einerseits bekannt gegeben wurde, dass in der Nacht zum Samstag die Situation wegen massiver Regenfälle noch schlimmer werden könnte und die eigenen Kräfte eine vorübergehende Ablöse bräuchten.
Seitens der Behörde wurde zur Sicherheit der Bevölkerung am Freitag für 6 Gemeinden die Zivilschutzwarnung und für 2 weitere der Zivilschutzalarm angeordnet. Am Samstag kamen dann noch mehrere Gemeinden hinzu.
Das österreichische Bundesheer unterstützte die Einsatzkräfte mit der Pionierkompanie beim Dammschutz. Eingesetzt waren auch ein Hubschrauber des Innenministeriums und des Bundesheeres zur Lageerkundung.
Am Freitagnachmittag sind 65 Einsatzkräfte des niederösterreichischen Landesfeuerwehrverbandes mit fünf Großraumpumpen im Einsatzgebiet eingetroffen und unterstützten bei den Pumparbeiten gegen die massiven Wassermassen.
Ein Campingplatz am Turnersee drohte durch einen Bach überschwemmt zu werden. Dieser wurde evakuiert und die Gäste in alternativen Unterkünften untergebracht.
Über die Nacht wurden die Feuerwehren durch den KAT-Zug II aus dem Bezirk Spittal an der Drau mit 228 Mann und 37 Fahrzeugen unterstützt. Dadurch konnten die örtlichen Feuerwehren eine Ruhepause einlegen. Der KAT-Zug II wurde in vier Teile aufgeteilt, wobei jeweils einer für die Übernahme der Einsatzadressen im jeweiligen Abschnitt Eberndorf, Bleiburg und Völkermarkt eingeteilt wurde. Der vierte wurde nach St.Paul/Lavanttal beordert.
In der Nacht zum Samstag sind die Niederschläge im Bezirk nicht in dem vehementen Ausmaß wie angekündigt eingetreten. Um 05:00 früh waren nur mehr drei Einsatzadressen für den KAT-Zug zu bearbeiten, diese wurden an die örtlichen Feuerwehren übergeben. Die BAWZ Völkermarkt registrierte in den 24 Stunden am Freitag über 440 Einsätze. 83 davon wurden zwischen 18:00 und 05:00 Uhr vom KAT-Zuges II abgearbeitet.
Auch am Samstag, 05.08.2023 wurden alle Feuerwehren zu Einsätzen im gesamten Bezirk alarmiert und diese sind nach wie vor dabei gemeinsam mit den unterstützenden Kräften die einzelnen Schadenslagen abzuarbeiten. Durch die anhaltenden Regenfälle nahmen die Hangrutschungen am Samstag, ebenso wie das Eintreten von Wasser in die Keller, zu und bildeten das Einsatzgeschehen für die Ortsfeuerwehren ab. Es wurden auch die Großpumpen des Niederösterreichischen Landesfeuerwehrverbandes eingesetzt.
Am Samstagabend kam es noch zu einem dramatischen Einsatz. In der Gemeinde Völkermarkt Ortsteil Unterbergen wurden mehrere Gebäude stark vermurt. Es wurden verschüttete Personen gemeldet – dies hat sich jedoch bisher nicht bestätigt. Dennoch mussten 42 Personen aus 15 Häusern auf Anordnung des Landesgeologen evakuiert werden. Der betroffene Bereich wurde abgesperrt.
Durch einen weiteren Erdrutsch traten bei einem Gebäude in Langegg Risse auf, mit Hilfe der Feuerwehr wurden die Bewohner evakuiert, sie fanden bei Verwandten vorübergehend Aufnahme. Im angrenzenden Wirtschaftsgebäude befinden sich noch 6 Rinder. Der Gefährdungsbereich wurde abgesperrt und wird am Sonntag durch Geologen beurteilt.
Seit Sonntag laufen im Bezirk Völkermarkt die Aufräumarbeiten. Seid nunmehr einer Woche stehen Kräfte der Feuerwehr, Polizei, Geologen, Bundesheer, Flugpolizei, Rotem Kreuz, Berg- und Wasserrettung, Kräfte der Straßenmeistereien, der Bauhöfe, Mitarbeiter der Gemeinden, BHs und des Landes und in den Schadensgebieten im Einsatz.
Betroffen auch die Landeshauptstadt Klagenfurt – Ortsteil Viktring
Am Freitag, 04.04.2023 waren in der Landeshauptstadt rund 200 Einsatzadressen zu bearbeiten. Hauptsächlich mussten Keller und Garagen ausgepumpt werden. Das Kanalnetz war an mehreren Stellen überlastet. Ab Freitagabend tagte in der Landeshauptstadt der Einsatzstab der Berufsfeuerwehr. Es wurde die Unterstützung des Bundesheeres angefordert.
Gefährdet sind derzeit besonders die südlichen und südwestlichen Stadtteile von Klagenfurt, wie beispielsweise die Bereiche Strandbad, Viktring, Sattnitz. Hier wurden Straßen gesperrt und Maßnahmen zum Hochwasserschutzgetroffen. So ist beispielsweise die Rotschitzenstraße vorsorglich gesperrt worden. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadtteile Viktring und Waidmannsdorf wurden aufgefordert, die Fahrzeuge aus der Tiefgarage zu stellen und unnötige Fahrten zu vermeiden, um den Einsatzkräften die schnellstmögliche Erreichbarkeit zu gewährleisten.
Zur Unterstützung und Abarbeitung der vielen Einsatzadressen für Pumparbeiten wurden am Samstagnachmittag Feuerwehreinheiten aus der Stadt Villach angefordert. Sechs Feuerwehren aus Villach-Stadt waren Samstag und auch am Sonntag im Stadtgebiet von Klagenfurt im Einsatz. Auch das Schutzwasserpaket der FF Bruggen aus dem Bezirk Spittal wurde am Sonntag zur Unterstützung angefordert.
Schwerpunkte waren Samstag und Sonntag das Hochwasser des Treimischer Teichs und des Sagmeisterteichs. Diese mussten kontrolliert abgelassen werden. Am Sonntagmittag waren noch rund 320 Einsatzadressen abzuarbeiten.
Gemeinden in Klagenfurt Land ebenfalls stark betroffen
Fast sämtliche Gemeinden im Bezirk Klagenfurt-Land haben die Auswirkungen der massiven Regenfälle zu spüren bekommen. Von 239 Alarmierungen am Samstag im Bezirk Klagenfurt-Land gab es alleine im Abschnitt Grafenstein 128 Einsätze. Auch in allen anderen Gemeinden sind die Feuerwehren mit dem Abwehren von Überschwemmungen, mit Aufräumen von Vermurungen und dem Auspumpen von Kellern beschäftigt.
Für den Bereich der Gemeinde Keutschach wurde Zivilschutzwarnung angeordnet. Hier wurden Evakuierungen von Ortsteilen vorbereitet. Sämtliche Florianstationen und zahlreiche Ortsfeuerwehren waren zusätzlich zu den abzuarbeitenden Einsätzen auch über Nacht ständig besetzt und in Bereitschaft. So zum Beispiel die FF St.Thomas am Zeiselsberg wegen dem örtlichen Pflegeheim.
Zwei Hubschrauber waren für Erkundungsflüge im Einsatz insbesondere bei den massiven Hangrutschungen in Maria Saal und in der Gemeinde Magdalensberg. Die Feuerwehr führt dort Sicherungsarbeiten durch, bis seitens der Behörden weitere Maßnahmen angeordnet werden. In der Gemeinde Ebenthal wurde ein Einsatzstab eingerichtet.
Ab Samstag standen Soldatinnen und Soldaten aus Teilen des Villacher Pionierbataillons 1, sowie eines Verband der 7. Jägerbrigade und des Bau-/Pionierzuges der Stabskompanie des Militärkommandos Kärnten zur Unterstützung der Arbeiten der Feuerwehr im Einsatz. Sie sind nördlich von Bad Eisenkappel und am Waidischbach bei Ferlach mit schwerem Pioniergerät zum Aufräumen von Vermurungen und Errichten von Hochwassersicherungen im Einsatz. Auch soll in diesem Bereich eine Behelfsmäßige Lastenfähre über die Drau durch das ÖBH aufgebaut werden.
Ein weiterer Einsatzschwerpunkt lag im Bereich der Thalhof Mühle (Gde. Köttmannsdorf). Maßnahmen wurden von Samstagvormittag durchgehend bis Sonntagnachmittag durch kontrolliertes Aufstauen und Absenken in enger Zusammenarbeit mit dem Magistrat der Stadt Klagenfurt – Berufsfeuerwehr Klagenfurt – der FF Köttmannsdorf und der FF Wurdach entlang des Rückhaltebeckens „Rotschitzen“ sowie des Köttmannsdorfer Baches bis zum Polster Teich zum Schutz Viktrings getroffen.
Katastrophenhilfszug I und II alarmiert
Die Bezirke Völkermarkt und Wolfsberg waren am 3. und 4. August 2023 von schweren Regenfällen betroffen. Über 24 Stunden waren sämtliche Feuerwehren in den betroffenen Gemeinden im Einsatz. Extreme Niederschlagsmengen haben vielerorts zu Überflutungen geführt. Im Laufe der massiven Niederschläge kam es wegen der fortgeschrittenen Sättigung des Bodens zu Hangrutschungen und Vermurungen.
Um die Feuerwehren in den betroffenen Bezirken zu unterstützen und diesen für die Nacht von Freitag 04.08.2023 auf Samstag 05.08.2023 zu entlasten, hat das Land Kärnten mit dem Landeskrisenstab beschlossen, einen Teil der Kärntner Katastrophenhilfs-Züge (KAT-Züge) zu alarmieren und einzusetzen.
Am Freitag dem 4.8.2023 um 12:10 Uhr wurde der KAT-Zug II aus dem Bezirk Spittal/Drau über die LAWZ zum Einsatz nach Völkermarkt und Wolfsberg alarmiert. Während ein Vorauskommando sofort nach Völkermarkt zum Erkunden ausrückte, fand um 16 Uhr die Formierung auf einem großen Firmengelände in St.Peter bei Spittal statt. Es standen 228 Männer und Frauen aus 36 Feuerwehren mit 37 Fahrzeugen im Einsatz. Sie wurden um 18 Uhr beim Feuerwehrhaus in Völkermarkt – wo auch der Einsatzstab untergebracht war – von BFK Völkermarkt, OBR Patrick Skubel, dem Bezirkshauptmann Mag. Gert-Andre Klösch, dem KAT-Zugsbeauftragten des KLFV OBR Libert Pekoll und LFK-Stv. LBDS Dietmar Hirm begrüßt.
Unmittelbar danach wurde die Einteilung für vier große Einsatzabschnitte durchgeführt (Eberndorf, Bleiburg, Völkermarkt und St.Paul im Lavanttal) und die Teams in Marsch gesetzt. In Völkermarkt waren zu diesem Zeitpunkt auch bereits das Vorauskommando des KAT-Zug I (Villach - Villach-Land – Hermagor) vor Ort, um Absprachen und Vorerkundungen für ihren Folgeeinsatz durchzuführen.
Die BAWZ Völkermarkt registrierte in den 24 Stunden am Freitag über 440 Einsätze. 83 davon wurden zwischen 18:00 und 02:00 Uhr von den Teams des KAT-Zuges II abgearbeitet. Dabei galt es insbesondere überflutete Keller und Schächte auszupumpen, die Arbeiten mit den Großpumpen aus Niederösterreich zu unterstützen, Dämme zu sichern und Sandsäcke vorzubereiten. In St. Paul im Lavanttal hat eine Einheit den mobilen Hochwasserschutz entlang eines Baches errichtet und diese Sperren mit Schaltafeln zum Schutz einer ganzen Wohnsiedlung verlängert.
Durch den Einsatz des KAT-Zuges konnten die Einsatzkräfte der örtlichen Feuerwehren kurzfristig eine Verschnaufpause einlegen. Die Mannschaft aus Spittal konnte teilweise nach Mitternacht bereits Rückverlegungen durchführen und ein Teil verblieb zur Erledigung sämtlicher Einsätze zwischen Bleiburg und Völkermarkt bis 6:00 Uhr im Einsatz.
Man kann von Glück sprechen, dass die angekündigten massiven Regenfälle in der Nacht nicht gekommen sind. Teilweise gab es Regenpausen in der Nacht, so dass zumindest bis in der Früh keine Verschlechterung der Situation eingetreten ist oder viele Einsatzadressen hinzugekommen wären.
Dies war auch ausschlaggebend dafür, dass der Einsatz des Kat-Zug I (Villach - Villach-Land – Hermagor) neu beurteilt wurde. Um den Kräfteansatz im betroffenen Gebiet auf diese Neubeurteilung auszurichten, wurde die für Samstag 5 Uhr früh durchgeführte Alarmierung und Verlegung des KAT-Zug I kurzfristig storniert.
Katastrophenhilfszug IV alarmiert
Für Donnerstag (10.08.2023) wurde der KAT-Zug 4 (Feldkirchen-St.Veit) alarmiert, der die örtlichen Einsatzkräfte vor Ort in Unterbergen unterstützt. Der Schwerpunkt der Arbeiten konzentriert sich dabei auf das Freimachen der Wohnobjekte, die im Zuge des massiven Erdrutsches verschüttet wurden.
Der Einsatz des KLFV KAT Zugs IV hat Donnerstagfrüh (10.08.) um 05:30 Uhr wie geplant begonnen. Der Zug hat nach der Befehlsausgabe in St. Veit mit 90 Mann/Frau und 18 Fahrzeugen in den Schadensraum Völkermarkt verlegt.
Schwerpunktmäßig wurden die Kameraden des KAT-Zug 4 in der Ortschaft Unterbgergen eingesetzt. Dabei galt es verschüttete Haäuser von Schlamm und Geröllmassen zu befreien. Unterstützt wurden die anstrengenden manuellen Arbeiten von schwerem Gerät des Österreichischen Bundesheeres. Darüber hinaus kamen dabei auch die Telelader des Niederösterrreichischen Landesfeuerwehrverbandes zum Einsatz. Neben der Schadstellen in Unterbegen wurde der KAT-Zug 4 auch in Ruhstatt eingesetzt, um die Spuren des Unwetters soweit wie möglich zu beseitigen.
Am Freitag (11.08.2023) kam der Zug in verminderter Stärke mit 45 Mann/Frau wieder zum Einsatz, um die noch offenen Einsatzstellen gänzlich abschließen zu können.
Unterstützung des Niederösterreichischen Landesfeuerwehrverbandes
Der Niederösterreichische Landesfeuerwehrverband hat kurzfristig 9 Stück leistungsstarke Großraumpumpen sowie 5 Telelader zur Verfügung gestellt, die in den Bezirken Völkermarkt, Wolfsberg und Klagenfurt-Stadt – Land zum Einsatz kommen. Auch das entsprechende Personal zu Bedienung – das sind rund 80 Mann – wurde von Niederösterreich zur Unterstützung nach Kärnten mitentsendet.
Neben den Großpumpen trafen am Dienstagabend auch 5 Telelader des Niederösterreichischen Landesfeuerwehrverbandes in Kärnten ein. Die Geräte wurden dem Bezirkseinsatzstab Völkermarkt zur Disposition übergeben. Die Telelader kommen überwiegend im privaten Bereich zum Einsatz, um Gesteins- und Erdmassen abzutransportieren. Parallel kümmert sich das Österreichische Bundesheer mit schwerem Gerät des Pionierbataillons 1 ("Villacher Pioniere") um die Wiederherstellung der öffentlichen Infrastruktur. So wurde bespielsweise in Neuhaus (VK) eine Behelfsbrücke errrichtet, im Bezirk Klagenfurt-Land (Gde. Ebenthal) musste eine Lastenfähre eingerichtet werden.