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Kohlenmonoxid (CO) – tödliche Gefahr auf leisen Sohlen!

Ein aktueller Fall in einer Kärntner Bezirkshauptstadt zeigt wieder, wie die Not durch steigende Energiepreise oder die Angst vor Gasmangel oder Stromausfällen die Menschen erfinderisch machen kann. So hatte ein Mann aus Syrien seine Wohnung mittels einer offenen Flamme aus einer Gasflasche beheizt. Nicht nur, dass eine offene Flamme eine unmittelbare Brandgefahr darstellt, besteht auch in solchen Fällen höchste Lebensgefahr durch das bei der Verbrennung entstehende Kohlenstoffmonoxid, welches nicht ins Freie abgeführt werden kann. „Jede Heizungsanlage benötigt ausreichend Zuluft und eine funktionierende Abgasanlage“ bekräftigt Ing. Michael Schneider, Leiter der Brandverhütungsstelle Kärnten.

Was ist Kohlenstoffmonoxid?

Kohlenstoffmonoxid – kurz Kohlenmonoxid oder CO – entsteht bei der unvollständigen Verbrennung fossiler Kraft- oder Brennstoffe und ist ohne technische Hilfsmittel nicht feststellbar. Kommt es in geschlossenen Räumen zu einer erhöhten CO-Konzentration, so bleibt diese in der Regel unbemerkt und das Atemgift entfaltet seine gefährliche Wirkung: Abhängig von der Konzentration in der Raumluft kann eine Kohlenmonoxidvergiftung zu erheblichen Beschwerden, Bewusstlosigkeit und zu massiven gesundheitlichen Spätfolgen bis hin zum Tod führen. 

Wirkung von Kohlenmonoxid

Beim Einatmen von CO gelangt das Gift über die Lunge in den Blutkreislauf. Dort bindet es sich an das Hämoglobin der roten Blutkörperchen, verdrängt den Sauerstoff (O2) und blockiert dessen Aufnahme im Blut. Der lebenswichtige Sauerstoff kann dadurch nicht mehr zu den Zellen transportiert werden und die Organe, zuallererst das Gehirn, werden nicht mehr ausreichend versorgt. Bei höherer Konzentration an Kohlenmonoxid wird der Mensch bewusstlos und wacht nicht mehr auf.

Laut dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) ereignen sich im 5-Jahres-Durchschnitt in Österreich rund 200 CO-Vergiftungen pro Jahr. Mehr als ein Drittel der Fälle ereignen sich in den Heizmonaten von Dezember bis Februar. Immer wieder kommt es dabei auch zu Todesfällen.

Wichtige Präventionstipps

  • Halten Sie Prüf- und Wartungsintervalle Ihre Feuerstätte und Abgasanlage unbedingt ein! Ein regelmäßiges Service durch einen Fachbetrieb ist wichtig.  
  • Lassen Sie regelmäßig den Kohlenmonoxid-Gehalt der Abgase von Feuerstätten durch den Rauchfangkehrer überprüfen. 
  • Lassen Sie jährlich eine Luftmengenmessung durch den Rauchfangkehrer durchführen. 

Bei raumluftabhängigen Geräten:

  • Kontaktieren Sie einen Rauchfangkehrer bei nachträglichen Einbauten von dichteren Fenstern, Türen, Rollläden, Ventilatoren, Dunstabzugshauben und Klimaanlagen. 
  • Vermeiden Sie den gleichzeitigen Betrieb von Gasgeräten und Dunstabzugshauben. Es kann eine gefährliche CO-Konzentration entstehen. 
  • Verwenden Sie CO-Warngeräte! Erhältlich im Fachhandel

Die Brandverhütungsstelle Oberösterreich hat in einem Feldversuch die Gefahr von Kohlenmonoxid bei der Verwendung eines Notstromaggregates im Gebäudeinneren in einem Video dargestellt.

Weitere Informationen finden Sie in der detaillierten Pressemitteilung.