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Lehrgang Technische Rettung (VU)

Aufbruch in neue Lernwelten – Herausforderungen im technischen Rettungseinsatz mit „Lehrgang Technische Rettung (VU)“ meistern

Aus zahlreichen Erfahrungsberichten von Einsätzen geht hervor, dass Feuerwehren bei einem „Technischen Einsatz – Verkehrsunfall“ in vielerlei Hinsicht gefordert werden. In komplexen Einsatzszenarien können von PKW über Bus bis hin zu einem LKW auch verschiedenste Fahrzeuge in eine solche Unfallsituation verwickelt sein. Mit dem überarbeiteten und neu konzipierten „Lehrgang Technische Rettung (VU)“ erhält man die Einsatzbefähigung, um für solche Einsätze gerüstet zu sein.

Mit dem Basislehrgang „Technische Rettung (VU)“ findet der Aufbruch in die neuen Lernwelten im Jahr 2025 seine Fortsetzung, diesmal in der Sparte des Technischen Einsatzes. Im Fokus jedes Rettungseinsatzes steht der Mensch, die Person, welche in einem Fahrzeug eingeklemmt bzw. verletzt sein kann. Der Schwerpunkt bei den Feuerwehren liegt in der technischen Abarbeitung, die Person je nach Anforderung in adäquater Zeit aus dem Fahrzeug zu befreien. Der Notarzt als auch der Rettungsdienst vor Ort kümmern sich um die medizinische Seite, alles Hand in Hand und in Abstimmung mit der Feuerwehr. Genau diese angeführten Aspekte bringen es mit sich, den Patienten bei dieser Lehrveranstaltung noch mehr in den Fokus zu rücken.

Anfangs wird in dieser „neuen“ Lehrveranstaltung der Ablauf einer „Technischen Rettung VU“ mittels Computer-Simulation XVR (Virtual Reality) praxisnah besprochen und auf Herausforderungen eingegangen. Teilnehmerinnen und Teilnehmern können von Beginn an Erfahrungswerte aus ihrem Feuerwehrleben einbringen bzw. sind diese ausdrücklich erwünscht. Nach dem Einstieg wird der Patient schon in den Fokus gerückt und mit Unterstützung eines erfahrenen Feuerwehrsanitäters (F-San) die Situation des Inneren Retters betrachtet. Diesem wird nun im gesamten restlichen Lehrgang auch große Bedeutung geschenkt. Generelle Bedienung eines Rettungsgerätes sowie ergonomisches Arbeiten und das Kennenlernen verschiedener Rettungstechniken runden den ersten Ausbildungstag ab. Der Umgang mit der Kennzeichenabfrage für die Feuerwehr, der Nutzung der Rettungsblätterdatenbank (EuroRescue) oder auch die Vorgehensweise bei alternativ angetriebenen Fahrzeugen werden laufend in die praktische Ausbildung integriert.

Der zweite Tag widmet sich nun den „Schwerlasten“ unter den Fahrzeugen, einerseits dem Bus, andererseits dem LKW. Vorgehensweisen bei Unfällen mit derartigen Fahrzeugen wurden bis dato in eigenen Lehrveranstaltungen behandelt als auch in einzelnen Theorieelementen angesprochen. Nachdem es in Kärnten als auch in Österreich Unfälle mit Beteiligung mehrerer Fahrzeugtypen und -klassen geben kann und somit jede Feuerwehr betrifft, wurden diese Inhalte jetzt auch standardisiert aufgenommen. Die selbstständige Abarbeitung eines Verkehrsunfalles rundet die Lehrveranstaltung am zweiten Tag ab und dient als Festigung der erlernten Fertigkeiten. 

Mit der positiven Absolvierung dieses Lehrganges geht auch die Einsatzbefähigung für die einzelnen Kameradinnen und Kameraden einher. Um eine Erreichung der geforderten Lernziele gewährleisten zu können, gibt es eine Überprüfung der praktischen Fertigkeiten am Rettungsgerät und eine theoretische Lernzielkontrolle.

 

LKW-Rettungssimulator ab Herbst 2025

Die Beschaffung von PKW-Wracks stellt auch die Landesfeuerwehrschule Kärnten in gewisser Hinsicht vor Herausforderungen, welche mit verschiedenen Kooperationspartnern aber sehr gut bewältigbar sind. Die Entwicklung der letzten Jahre mit der Nutzung von LKW-Wracks gestaltet sich jedoch immer schwieriger. Um diesen Trend vorzubeugen, entwickelte die Landesfeuerwehrschule Kärnten unter der Federführung des Lehrveranstaltungsleiters BI Christoph Petscher zusammen mit der Fa. Trost einen LKW-Rettungssimulator. Dieser ermöglicht es, die Kameradinnen und Kameraden bestmöglich und realitätsnah auf Einsatzszenarien mit LKW vorzubereiten und den Ausbildungsbetrieb nachhaltig gestalten zu können.

 

Text: ABI Ing. Bernd Steinlechner

Fotos: LFS Kärnten