Stabsübung des Bezirk Feldkirchen
Folgende Informationen erhielt der Einsatzstab seit Dienstag per WhatsApp:
Erwartetes 100-jähriges Hochwasser, Verkehrsunfall eines Klein LKW mit entstehendem Fahrzeugbrand in Zirkitz - Bad Kleinkirchheim, Übergreifen des Fahrzeugbrandes auf den angrenzenden Wald, unverhofft auftretender starker Südwind, der den Waldbrand in Richtung Schwarzkofl treibt, eine Wetterfront, die sich von Osttirol her nähert. Es folgte ein Video des Bezirkshauptmann Dr. Stückler, der einen Katastrophenstab mit den Rettungsorganisationen für Donnerstag 11:30 einberief. Am Nachmittag informierte der BFK den Einsatzstab, dass sich dieser am Freitag um 18:00 Uhr im Rüsthaus der Feuerwehr Ebene Reichenau zu bilden hat. Sogleich begann die weitere, interne Organisation. Die jederzeit zur Verfügung stehenden Hilfsmittel für S1 bis S6, die in der Stützpunktfeuerwehr gelagert sind, wurden aufgeladen und zur Feuerwehr Ebene Reichenau verlegt. Pünktlich um 18:00 gab es die Standeskontrolle vor Ort und den Befehl, den Krisenstab nach SKKM aufzubauen. Bereits um 18:45 waren die einzelnen S-Funktionen arbeitsbereit und begannen nach einer Lageerfassung mit ihrer Arbeit. In weiterer Folge wurden die verschiedenen Schadenslagen bis Samstag um 14:00 Uhr unter Einhaltung der aktuellen Covid-19 Präventionsmaßnahmen abgearbeitet.
Ziel war es, möglichst realitätsnah zu handeln. Dabei galt es, diverse Anfragen nicht fiktiv anzunehmen, sondern es wurde direkt bei Firmen um Gerätschaften angefragt und mit Behörden sowie den zuständigen Personen kommuniziert. Zudem wurde bei Geschäften real nach der Möglichkeit der Verköstigung für mehrere hundert Personen angefragt. Mit dem Pressesprecher der Feuerwehr, Herrn Arnulf Prasch wurde telefoniert sowie unserem LFK Rudolf Rubin eine WhatsApp Nachricht der Lage gesendet. Er meldete sich umgehend telefonisch auf den gesendeten Lagebericht beim Einsatzstab. Lagevideos wurden direkt im Krisenstab eingespielt. Es gab einen eigenen Blog für die Bevölkerung und die Medien, der ständig mit den Informationen der neuesten Entwicklungen versorgt wurde.
Am Samstag um 11:00 Uhr waren die Bürgermeister der Gemeinden Ebene Reichenau, Gnesau und Sirnitz zu Gast. Empfangen wurden sie vom S5 und nach einer Akkreditierung konnten sie die Räumlichkeiten des Einsatzstabes besichtigen und ihnen bei ihrer Arbeit zusehen. Der aktuelle Lagebericht wurde ihnen vom S3 nähergebracht. Dabei wurde der Bürgermeister der Gemeinde Gnesau mit der aktuellen Lage konfrontiert und musste auch eine Entscheidung treffen. Für einen etwaigen Stromausfall gab es ebenso die nötige Vorbereitung. Aus diesem Grund erfolgte die gesamte Arbeit vorausschauend analog und digital. Einen Überblick verschaffte sich BFK Friedrich Monai aus dem Bezirk St. Veit von dieser Stabsübung. Bei der abschließenden Pressekonferenz stellten sich BFK Ludwig Konrad, BFKSTV Horst Dionisio und AFK oberes Gurktal Werner Puggl den Fragen der Presse.
Nach dem Verstauen der Hilfsmittel gab es eine Abschlussbesprechung, bei welcher sich alle Beteiligten über ihre persönlichen Erfahrungen austauschen konnten. Ein großes Lob für die hervorragend Vorbereitung erhielten die beiden Hauptorganisatoren Werner Puggl und Christian Struggl, die den Dank an die Stabsmitglieder für ihre Arbeit zurückgaben. Es wurden sofort Verbesserungsvorschläge aufgenommen, die in die nächste Übung einfließen werden. Bürgermeister Erich Stampfer bedankte sich in seinen Schlussworten beim Bezirksstab der Feuerwehr für deren überaus professionelle Herangehensweise bei der Abwicklung dieser Übung. Ein Dankeschön gilt dem Kommandanten der Feuerwehr Ebene Reichenau Markus Krammer, für die zur Verfügungstellung der Räumlichkeiten sowie die Verköstigung.
Das Fazit der beiden Tage: Der Einsatzstab ist sich bewusst, dass es noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Jedoch wurde mit der ersten Stabsübung eine gute Basis geschaffen, auf die aufgebaut wird und auf die sich die Bevölkerung im Ernstfall verlassen kann. Es hat sich gezeigt, dass die Mobilität des Einsatzstabes jederzeit gewährleistet ist und dieser, mit den nötigen Räumlichkeiten, überall arbeiten kann.
Bericht und Bilder: BI Karl-Heinz Huber, ÖA-BFK07