Weltfrauentag 2021 – Seid mutig und traut euch!
1209 Kameradinnen an der Zahl sind Mitglied bei einer der 419 Kärntner Feuerwehren. Von der Mitgliedschaft in der Feuerwehrjugend bis in die Stabsoffiziersebene sind sie mit voller Ambition dabei und stehen ihren Mann. Mit viel persönlichen Einsatz und Ehrgeiz stehen sie den männlichen Kameraden um nichts nach und leisten einen wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft.
Viele von ihnen haben eine bereits intensive Ausbildung durchlaufen und sind bei den teils schwierigen Einsätzen eine starke Stütze. Egal ob das taktische Führen im Einsatz, ein belastender Atemschutzeinsatz im Innenangriff, die Arbeit mit der Bergeschere beim Verkehrsunfall oder die Betreuung unseres Nachwuchses und die Vermittlung von Fachwissen in den Bereichen der Ausbildung, überall sind unsere Feuerwehrfrauen immer mit 100-iger Leidenschaft dabei.
Stellvertretend für alle Kameradinnen dürfen wir eine besondere Feuerwehrfrau vorstellen
Mit Brandinspektorin Gabriele Kogler, stellen wir heute am 08. März 2021 dem Weltfrauentag eine Kameradin vor, welche durch ihren Fleiß, ihren Ehrgeiz und ihr Weitblickvermögen eine ganz besondere Kameradin ist. Die stellvertretende Kommandantin der Freiwilligen Feuerwehr St. Johann im Lavanttal, ist eine der drei Kameradinnen, welche bei den Kärntner Feuerwehren in gewählter Führungsfunktion tätig sind.
Sehr früh stand die Entscheidung zur Feuerwehr zu gehen fest
Gabriele Kogler ist von klein auf mit der Feuerwehr betraut. Mit 15 Jahren trat sie der Freiwilligen Feuerwehr St. Johann im Lavanttal bei. Dort übernahm sie rasch die Funktionen der Atemschutz-Beauftragten und Schriftführerin. Zahlreiche Kurse und Fortbildungen wurden von ihr besucht, unter anderem das Feuerwehrleistungsabzeichen in Gold, welches als die „Feuerwehr-Matura“ gilt.

Gabriele‘s Message zum Weltfrauentag: „Seid mutig und traut euch – wir lernen jeden Tag Neues dazu!“ | ||
Nach Ihrem Studium an der Universität für Bodenkultur Wien und der Agrarpädagogischen Hochschule in Ober St. Veit arbeitet sie in der Agrarbranche im Bereich Marketing und Vertrieb. Zu ihren Hobbies zählen neben dem Wandern das Skifahren und die Jagd.
Gerne beantwortete uns Gabriele Kogler einige Fragen, über ihren Entschluss zur Feuerwehr zu gehen, über das Miteinander in der Feuerwehr und über das primäre Ziel und die gemeinsame klare Linie bei der Feuerwehr.
Das private Umfeld prägte sie sich bei der Feuerwehr aktiv zu werden
Viele Personen aus meinem familiären und privaten Umfeld sind ehrenamtlich tätig. Mein Vater war damals aktiver Atemschutzträger bei der örtlichen Feuerwehr und mein großes Vorbild. Für mich war schon früh klar, dass ich auch einmal an vorderster Front mit Atemschutz stehen werde. Im Alter von 15 Jahren, ab welchem es gesetzlich möglich ist der Feuerwehr beizutreten, bin ich als erste Frau zur örtlichen Feuerwehr gekommen – und das anfangs gegen den Willen meines Vaters.
Ein geballtes Wissen, geeint durch hervorragende Kameradschaft
Herausragend ist die Kameradschaft in der Feuerwehr. Wir sind viele unterschiedliche Charaktere, in unterschiedlichen Altersstufen mit unterschiedlichem Hintergrund. Gemeinsam steht uns ein unheimliches Potenzial an Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Verfügung. Diese Kameradschaft wird über das Ehrenamt hinaus auch im privaten Bereich gelebt.
Das primäre Ziel, dem Helfen von Menschen für Menschen steht im Vordergrund
Für Außenstehende ist die Position einer Frau in männerdominierenden Funktionen anfangs etwas ungewohnt. Zu Beginn galt es sich dabei schon zu beweisen. Doch der Zusammenhalt in der Mannschaft und das gemeinsame Ziel, anderen zu helfen, gibt die Marschrichtung vor – und dabei gibt es keinen Unterschied ob Mann oder Frau.
Kameradinnen und Kameraden reagierten positiv
Wir waren damals drei, schon langjährige aktive Kameraden, die sich als Kandidaten zur Wahl des Stellvertreters bzw. der Stellvertreterin gestellten haben. Durch die engagierte und langjährige Mitarbeit in der Feuerwehr gab es keine außerordentliche Reaktion auf meine Aufstellung zur Wahl.
Gemeinsam mit klar Linie für eine gute Sache
Es ist auch heute noch schwer die langjährigen Verhaltensmuster früherer Generationen aufzubrechen. Eine klare Linie und hierarchische Ebene bei Einsätzen ist und bleibt notwendig. In der Kameradschaft ist aber das Wir-Gefühl wegweisend.
Bericht: HBI Martin Sticker / BI Gabriele Kogler
Fotos: C Copyright by Gabriele Kogler