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Feuerwehren können nicht aufatmen in Kärnten

Stand Dienstag 30.10.2018 23:30

 

Bezirk Hermagor

 

Am Dienstag, den 30.10.2018, gegen 02:30 Uhr, spitzte sich die Lage im Bereich Rattendorf in der Gemeinde Hermagor aufgrund eines Dammbruches derart zu, dass für die Ortschaft Rattendorf Zivilschutzalarm ausgelöst werden musste.

Der tiefergelegene westliche und nördliche Bereich des Dorfes wurde mit Wasser überflutet. Die Bewohnerinnen und Bewohner konnten rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Die Einsatzkräfte retteten in letzter Minute auch die verängstigten Tiere aus den bereits überfluteten Ställen. Anschließend galt es, den Sachschaden in dem Dorf so gering wie möglich zu halten. Das Ausmaß der Katastrophe wurde am Morgen ersichtlich. Bereits davor wurde in die Treßdorfer Gailbrücke vom Hochwasser mitgerissen. Zahlreiche niedrige Brücken entlang der Gail mussten aus Sicherheitsgründen und wegen Überflutungen gesperrt werden.

Am Vormittag spitzte sich die Lage weiter östlich in Möderndorf zu, da ein Damm unterspült wurde. Es wurde für die Ortschaft eine Zivilschutzwarnung ausgegeben. Über den Tag verschafften sich die Verantwortungsträger der Behörden einen Überblick über die Schadenslage und koordinierten die Hilfsmaßnahmen. Zahlreiche Straßen im Bezirk blieben weiterhin wegen des Hochwassers gesperrt. Weiterhin von der Außenwelt abgeschnitten ist das Lesachtal, wo die Zufahrtsstraßen durch das Unwetter schwer beschädigt wurden.

 

Bericht und Bilder: BI Florian Jost – BFKdo Hermagor

 

Bezirk Villach-Land

 

Im Bezirk Villach-Land waren an die 150 Kameradinnen und Kameraden den Freiwilligen Feuerwehren damit beschäftigt Schadensstellen aufzuarbeiten und die bereits am Montag getroffenen Maßnahmen auszubauen und zu verstärken.

 

Im Abschnitt Dreiländerecke in der Marktgemeinde Finkenstein waren die Feuerwehren dabei verlegte Straßen freizulegen und Keller auszupumpen. Weiter Talaufwärts, im Kraftwerksbereich Schütt war man dabei die Wassermassen in die vordefinierten Bahnen zuleiten. Auch im Bereich von Feistritz an der Gail waren die Feuerwehren damit beschäftigt gegen das Wasser anzukämpfen.

In Abschnitt Wörthersee West arbeiteten die Feuerwehren im Bereich des alten Draugerinnes die Schutzmassnahmen auszubauen. Beim Kraftwerk Rosegg im St. Martin ist in der Nacht ein Stützmauer auf einer Länge von ca. 35 m weggebrochen. Hier versucht man von Seiten des Kraftwerksbetreibers den Bereich mit großen Steinen zusichern. Gewaltige Wassermassen donnern hier in das alte Draugerinne mit Wellen von 6 bis 8 Metern im Kraftwerksbereich wo an die 1500 m³ pro Sekunde durchfließen. In Latschach in der Gemeinde Velden leisteten die Feuerwehren großartiges um die überfluteten Bereiche freizubekommen.

In der Nacht ist Bundeskanzler Sebastian Kurz in Kärnten eingetroffen und hat sich ein erstes Bild von den Auswirkungen der Katastrophe gemacht. Nach einer Erstinformation vom Landesfeuerwehrkommandant LBD Ing. Rudolf Robin und Landespolizeikommandantin Mag. Michaela Kohlweiß besuchte er gemeinsam mit Bundesministerin Elisabeth Köstinger und Landesrat Martin Gruber erste vom Hochwasser betroffene Gebiete. Bei einem Lokalaugenschein in der Marktgemeinde Rosegg wurde dem Bundeskanzler die Lage von Bürgermeister Franz Richau geschildert.

Die ganze Nacht über waren Einsatzkräfte im Bezirk im Einsatz um die Lage zu beobachten und bei Gefahr unverzüglich reagieren zu können.

 
Bericht und Bilder: BI Martin Sticker BFKdo Villach-Land