Neuigkeiten aus dem Bezirk Villach-Land
Großeinsatz: Afritz 2016
Ein Dorf versank im Schlamm. Am 29. August 2016 zog eine Gewitterfront mit Starkregen über Kärnten und führte zu über 100 Einsätzen der Feuerwehren.
Am stärksten betroffen war das Gegendtal, Bezirk Villach-Land. Vermurungen, verlegte Straßen, große Schäden an Häusern und damit zahlreiche Einsätze der umliegenden Feuerwehren waren die Folge. Eine Woche später, teilweise waren die Aufräumarbeiten schon abgeschlossen, braute sich erneut eine Unwetterfront zusammen und traf abermals das Gegendtal mit voller Wucht.
Nachdem die Erde der Böden durch die vorangegangenen Regenfälle bereits stark durchnässt war, traten erneut viele Bäche über die Ufer, Straßen wurden überflutet, Muren gingen ab und Bäume stürzten auf die Verkehrswege. Insgesamt waren am ersten Einsatztag in Kärnten über 110 Einsatzstellen zu verzeichnen. Der Schwerpunkt der Ereignisse lag aber wieder in der Gemeinde Afritz, wo eine Mure mehrere Objekte in der Ortschaft Kraa bedrohte. Von der LAWZ Kärnten wurde eine "Zivilschutz-Warnung" für den Raum Afritz ausgelöst. Danach wurden über 116 Personen aus 70 Gebäuden rechtzeitig evakuiert.
Die Folgen der Mure waren fatal. Zahlreiche Häuser wurden in Mitleidenschaft gezogen, Straßen wurden unpassierbar. Der Einsatzmarathon für die Feuerwehren in und um Afritz begann. In Summe befanden sich 36 Feuerwehren mit über 400 Helfern in Kärnten im Unwettereinsatz.
Zur Unterstützung der Feuerwehreinsatzkräfte wurden Pionierkräfte des Bundesheeres, Straßenmeistereien und Privatfirmen nach Afritz angefordert. Sie konnten mit schweren Geräten die Zugänge zu den einzelnen Objekten freiräumen und grobes Material entfernen. Die örtliche Straßeninfrastruktur musste als erstes wieder hergestellt werden. Teilweise konnte man zu den betroffenen Häusern gar nicht zufahren. Es wurden Tonnen von Geröll und Schotter entfernt und somit die Voraussetzung für einen strukturierten Einsatz geschaffen. Weitere Lagebeurteilungen aus Sicht der Feuerwehr wurden durchgeführt sowie der Einsatz der Kärntner KAT-Züge geplant.
Nach Einzug des KAT-Zug 3 mit einer Stärke von 116 Mann wurden die Schadensstellen zugeteilt. Die Mannschaften begannen mit dem Räumen und Freimachen der inneren Gebäudeteile. Den ganzen Tag wurde unermüdlich gearbeitet. Angeschwemmtes Material bei den Außenanlagen wurde durch den Einsatz von schwerem Gerät des Bundesheeres und der Frächter entfernt. In den Abendstunden desselben Tages konnten erste Objekte wieder den Besitzern übergeben werden.
Am Samstag, dem 10. September, waren Feuerwehren mit 41 Kameraden vom KAT-Zug 4 aus dem Bezirk Feldkirchen zur Unterstützung in Afritz angekommen. In einem Objekt befand sich kontaminiertes Material, das von einer Gruppe dieses Zuges bearbeitet wurde. Unter Verwendung von Atemschutz wurde das verunreinigte, großteils fest gewordene Erdreich händisch gelockert und mit Kübeln aus dem Keller getragen.
Die entstandenen Schäden an Gebäuden, Infrastruktur (Straßen) sowie in der Landwirtschaft waren insgesamt enorm. Glücklicherweise gab es bei all diesen Ereignissen keine bzw. nur Leichtverletzte.