Neuigkeiten aus dem Bezirk Villach-Land
Schnee, Wasser und Wind forderte die Feuerwehren in Kärnten
Das Einsatzgeschehen am Samstag, den 05.12.2020
Die ersten 24 Stunden der angekündigten Schlechtwetterfront brachten zahlreiche Einsätze für die Kärntner Feuerwehren. Der Einsatzschwerpunkt lag, so wie es auch die Prognosen der ZAMG voraussagten, im Westen von Kärnten.
Durch den anhaltenden Niederschlag - teilweise als Schnee im Oberkärntnerraum sowie Regen im Zentralraum Kärnten - galt es unpassierbare Straßen wieder frei zu machen und auch umgestürzte Bäume zu beseitigen.
In Penk kam es zu einem Dachstuhlbrand, der von den Feuerwehren Penk, Kolbnitz, Obervellach und Flattach-Fragant unter widrigsten Wetterbedingungen eingedämmt werden konnte. Bei Hilpersdorf mussten die Feuerwehren Malta, Dornbach und Gmünd zu einem Verkehrsunfall ausrücken. Das Lesachtal war wegen Lawinengefahr von Kärnten aus nicht erreichbar. In der Gemeinde Stall wurden alle Seitenwege aufgrund der enormen Schneemengen gesperrt, die Schneeräumung wegen der großen Gefahr vorübergehend eingestellt.
Zahlreiche Feuerwehren führten Sicherungsarbeiten im Gemeindegebiet durch, in den Regengebieten wurden Kanaleinläufe frei gemacht, damit das Regenwasser zu keinen räumlichen Überschwemmungen führte.
In Summe wurden 55 Feuerwehren zu 71 Einsätzen alarmiert. Über Nacht soll sich die Niederschlagsintensität ein wenig entspannen, für die zweite Nachthälfte zum Sonntag hin waren erneute starke Niederschläge vorausgesagt.
Das Einsatzgeschehen am Sonntag, den 06.12.2020
Ruhig verliefen die Nachtstunden von Samstag bis Sonntagmittag
Nachdem sich in den Nachtstunden keine nennenswerten Einsatzhotspot´s aufgetan haben. Sorgte der stärker werdende Niederschlag gegen Mittag besonders in Mittelkärnten für eine zunehmende Einsatzhäufigkeit. Die Regenmengen der letzten Stunden sorgen immer mehr für kl. Überflutungen mit erforderlichen Sicherungsarbeiten. Besonders die südlichen Abschnitte des Bezirk Villach Land zeichnen sich als Einsatzhotspots ab. Hier stehen zurzeit 15 Feuerwehren an mehreren Einsatzstellen hauptsächlich bei Überflutungen von lokalen Gewässern und Bächen im Einsatz.
Die Einsatzlage im südlichen Raum unseres Bundeslandes spitzte sich zu
Die Einsatzsituation hat sich ab der Mittagzeit schlagartig geändert. Die stärker werdende Regenintensität sowie eine Niederschlagszelle über den Bezirk Spittal an der Drau und den südlichen Bereich des Bezirkes Villach Land führte binnen kürzester Zeit zu zahlreichen weiteren Einsätzen. Waren die Einsätze der letzten Tage von Wind und Schnee gekennzeichnet, stehen heute der Regen und die dadurch ansteigenden Bäche sowie Überflutungen im Einsatzvordergrund.
Die Kärntner Feuerwehren wurden allein am Sonntag, den 06. Dezember 2020 zu über 290 Einsätzen alarmiert. Keller wurden überflutet, Bäche traten über die Ufer und die Durchnässung des Bodens führte auch zu zahlreichen Erd- und Hangrutschungen. Wegen der enormen Wassermassen wurde eine Großpumpe des KAT Lagers zur Unterstützung in die Gemeinde Finkenstein verlegt.
In Summe rückten den letzten drei Tagen, über 219 Feuerwehren zu Hilfeleistungen aus, um im Pflichtbereich und auch darüber hinaus, bei über 400 Einsätzen rasche und unbürokratische Hilfe zu leisten.
Seitens des Kärntner Landesfeuerwehrverbandes, gilt es allen Kameradinnen und Kameraden, sowie allen Einsatz- und Rettungsorganisationen, Straßenmeistereien, Energieversorgern, Behörden und den Behördenvertretern einen herzlichen Dank für die ausgezeichneten Zusammenarbeit und beachtlichen Leistungen auszusprechen.
Ein großer Dank gilt auch dem gesamten Team des Leitstellenverbundes, welches in den letzten Stunden eine Vielzahl von Notrufen abzuarbeiten hatte und für eine perfekte Weiterleitung der Einsatzadressen und für die Kommunikation zwischen einzelnen Feuerwehren sorgte.