25 Jahre Landesalarm- und Warnzentrale Kärnten

Bereits seit einem Vierteljahrhundert besteht die Landesalarm- und Warnzentrale Kärnten (LAWZ) als dauerbesetzte Alarmierungsstelle für Einsatzkräfte und zentrale Auslösestelle für Warnungen an die Bevölkerung.

Nach den Hochwassern in den Jahren 1965 und 1966 wurde bei den Kärntner Feuerwehren erkannt, dass ein gemeinsames Kommunikationsmittel zur Koordinierung und Alarmierung der Einsatzkräfte unbedingt erforderlich ist. Deshalb wurde ein flächendeckendes Funknetz aufgebaut, welches auch für die Funkansteuerung der Sirenen verwendet wird. Die Anlaufstelle für die Feuerwehr-Notrufe waren zuerst die Bezirkszentralen, welche an den Wochenenden sowie teilweise in der Nacht von Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr und in der restlichen Zeit vom Roten Kreuz bedient wurden. Durch die ständig steigenden Einsatzzahlen wurde es mit der Zeit notwendig, eine Dauerbesetzung der LAWZ zu realisieren. Beschlossen wurde das Ende der 1980er Jahre. In den Jahren 1990 und 1991 wurden für die LAWZ auf dem Gelände des Kärntner Landesfeuerwehrverbandes (KLFV) in der Rosenegger Straße zwei Arbeitsplätze sowie drei Notbedienplätzen (Abfrageplätze) errichtet.

Im Oktober 1991 wurde mit einer groß angelegten, landesweiten Feuerwehrübung der Betrieb dieser Einrichtung offiziell aufgenommen. In den nächsten Jahren erfolgte mit dem Amt der Kärntner Landesregierung (AKL) eine Vereinbarung über die Verständigung der Bereitschaftsdienste und Sachverständigen beim AKL. Anforderungen des Militärs zu Assistenzleistungen, sowie Kontakte zu den benachbarten Bundesländern und Staaten wurden mit der Zeit über die LAWZ realisiert. Weitere Einsatzorganisationen, die von der LAWZ alarmiert werden, kamen dazu. Dies sind die Bergrettung, die Wasserrettung, die Rettungshundebrigade, die Suchhundestaffel des Samariterbundes und die Höhlenrettung. Auch auf das Strahlenfrühwarnsystem des Bundes konnte die LAWZ ab sofort zugreifen.

An die zehn Jahre wurde mit diesem ersten Einsatzleitsystem gearbeitet, bis aufgrund neuer technischer Anforderungen eine Adaptierung erforderlich wurde. Die Arbeitsplätze wurden von zwei auf vier aufgestockt, um auch für Großereignisse gerüstet zu sein. Dafür installierte man außerdem zeitgemäße Soft- und Hardware. Die Bedienplätze in der neuen Zentrale sind in einem halbkreisförmigen Zubau zum bestehenden Gebäude untergebracht. Auf den Drei-Bildschirm-Arbeitsplätzen werden die Einsatzmittel (z.B. Fahrzeuge, Einsatzgeräte) nach ihrer Verfügbarkeit, die Maske für die Einsatzerfassung und Einsatzabwicklung sowie grafische Informationen (Landkarten, Straßenübersicht und Orthofotos) dargestellt. Die Bedienerin oder der Bediener wird durch den Ablauf des Einsatzes geführt und erhält auch einsatzrelevante Informationen. Die Bedienung der Telefonanlage und der Funkeinheiten sowie der Haustechnik erfolgt über sogenannte "Touch-Panels". Das sind Computer-Bildschirme, welche mittels Berührung mit dem Finger auf dem Bildschirm funktionieren.

Diese Einrichtung, die sogenannte "LAWZ-Neu", wurde im November 2001 offiziell in Betrieb genommen und ist somit eine wesentliche Einrichtung zur Erhöhung der Sicherheit der Bevölkerung Kärntens. Zu dieser Zeit war diese Zentrale noch einmalig in Österreich.

Nachdem auch diese "neue" Einrichtung seit 15 Jahren im Dauerbetrieb läuft, werden bereits intensive Gespräche mit dem Land Kärnten bezüglich einer Erneuerung geführt, welche systembedingt bis zum Ende des Jahres 2018 erfolgen muss.

Für die Warnung der Bevölkerung und Alarmierung der Einsatzkräfte stehen in Kärnten 745 funkgesteuerte Motorsirenen und 119 stromunabhängige SISIPAK-Sirenenanlagen, welche notstromversorgt sind, zur Verfügung. Über 500 automatische Brandmeldeanlagen sind mit der LAWZ verknüpft.

Die Einsatzzahlen haben sich im Laufe der Jahre vervielfacht. Waren es von 1991 bis Oktober 2001 insgesamt an die 75.000 Einsätze, die von der LAWZ abgeleistet wurden, so sind es vom November 2001 bis Oktober 2016 rund 260.000 Einsatztätigkeiten der LAWZ.

Derzeit werden bereits an die 20.000 Einsätze jährlich über die LAWZ abgewickelt. Eine ehrenvolle Anerkennung für die guten Leistungen erhielt das Team der LAWZ Kärnten mit der Verleihung des Kärntner Sicherheitsverdienstpreises im Jahre 2011.

Der Landesfeuerwehrverband aus der Vogelperspektive
Das Kontrollzentrum besteht seit bereits 25 Jahren
Alles unter Kontrolle im LAWZ
LAWZ - Landesalarm- und Warnzentrale