Einzigartiger moderner Leitstellenverbund - Landesalarm und Warnzentrale Kärnten LAWZ 3.0
Nach rund zweijähriger Realisierungszeit steht der Leistellenverbund Landesalarm– und Warnzentrale Kärnten LAWZ 3.0, kurz vor der Fertigstellung.
Gegenüber dem bisherigen Konzept, bestehend aus einem Leitstellenstandort, umfasst der neue Leitstellenverbund die Standorte der LAWZ in Klagenfurt, der Einsatzzentrale der Feuerwehr der Stadt Villach und der Einsatzzentrale der Berufsfeuerwehr der Stadt Klagenfurt. Im Verbund integriert sind außerdem acht, über das Bundesland flächendeckend verteilte, Bezirksalarm- und Warnzentralen, welche mit einheitlicher Systemtechnik ausgestattet werden und in Zukunft einen wesentlichen Teil der Feuerwehrführungsunterstützung bilden.
Die ringförmige Anbindung der Leitstellenstandorte über ein terrestrisches Netzwerk und digitalen Richtfunk stellt in Verbindung mit der redundant ausgeführten IT-Infrastruktur die Hochverfügbarkeit des Leitstellenverbundes sicher. Über dieses hochverfügbare Netzwerk ist auch das, im Rahmen des Projektes erneuerte, landesweite analoge Sprechfunk- und Alarmierungsnetz für die Sirenen und Pager-Alarmierung angebunden. Über dieses Netz wird die Alarmierung der Einsatzkräfte und die Sirenenauslösung für die Warnung der Bevölkerung sichergestellt. Durch die Erneuerung des Übertragungsnetzes kann die landesweite Endgeräteinfrastruktur in Form der Sirenenempfänger und aller Sprechfunkgeräte weiterverwendet werden.
Ein Beispiel für die Implementierung einer Reihe neuer Technologien und Funktionen ist die Integration der automatischen Standortdatenermittlung - Advanced Mobile Location (AML). Diese Technologie stellt bei eingehenden Mobiltelefon-Notrufen automatisch den exakten Standort des Notrufenden am geografischen Informationssystem des Einsatzleitsystems zur Verfügung. Besonders in ländlichen bzw. unwegsamen Gebieten ohne zur Verfügung stehende spezifische Adressdaten, wird so das schnellstmögliche Eintreffen der Einsatzkräfte vor Ort sichergestellt.
Ein weiters Novum ist die Integration des Open-Source-Projektes „feuerwehreinsatz.info“ in das Einsatzleitrechnersystem. Umfangreiche Einsatzinformationen werden im Zuge der Alarmierung Freiwilliger Feuerwehren in das WEB-basierte System übertragen und können über stationäre und mobile Endgeräte durch die alarmierten Einsatzkräfte eingesehen werden. Statusmeldungen und spezifische Einsatzinformationen werden im Endausbau vor Ort über mobile Endgeräte erfasst und an das Einsatzleitsystem rückgemeldet. Die Firma Eurofunk leistete im Zuge dieses Projektes gemeinsam mit der „FWEI Comunity“ einen wesentlichen Beitrag zur funktionalen Erweiterung und schafft damit eine Grundlage für eine innovative Zusammenarbeit mit den Feuerwehren des Landes.
Das landesweite Leitstellen-Verbundkonzept mit der Integration von Bezirksalarm- und Warnzentralen ist ein weiterer Meilenstein für das Land Kärnten und ein Musterbeispiel in Österreich für Kooperation, Dienstverfügbarkeit und Alarmierungssicherheit. Die landesweit einheitliche Systemtechnik stellt sicher, dass sich die drei Leitstellen des Verbundes im Bedarfsfall unterstützen und sogar im Bedarfsfall gegenseitig vertreten können.
Der Projektrealisierung gingen zwei Jahre der intensiven organisatorischen und technischen Konzeptplanung voraus welche durch das technische Büro Bühler im Rahmen einer Konzept- und Machbarkeitsstudie fundiert wurden.